Rezension

Ein Buch wie eine herzliche Umarmung

25 letzte Sommer -

25 letzte Sommer
von Stephan Schäfer

Bewertet mit 5 Sternen

Regt zum Nachdenken an

Worum geht’s?
Der namenlose Ich-Erzähler teilt das Schicksal vieler Menschen. Immer erreichbar dank Smartphone, das Leben eine einzige To-Do-Liste. Eines Tages bricht er bei einer Joggingrunde aus den gewohnten Bahnen aus und begegnet dem älteren Karl, der mit seinem sehr einfachen Lebensstil, der hauptsächlich aus Kartoffeln sortieren und nachdenken zu bestehen scheint, rundum zufrieden ist.

Wie war’s?
Ein Buch, das sich wie eine herzliche Umarmung anfühlt. Ich habe mich sehr gerne mit den beiden Männern an den Tisch gesetzt, um ihren angeregten Gesprächen zu folgen.
Es regt zum Nachdenken an, was im Leben wirklich wichtig ist und warum wir so viel Zeit mit Belanglosem wie dem ständigen Kleben am Smartphone und so wenig Zeit mit den Menschen verbringen, die uns wichtig sind.
Hand aufs Herz, wann erlaubt man sich heute schon mal ohne schlechtes Gewissen das Nichtstun? Einfach einen faulen Sonntag mit einem Nickerchen am Nachmittag, Kuchenresten mit Schlagsahne, einem guten Essen ohne Gedanken an die Kalorien? Weniger Selbstoptimierung und mehr Leben, genussvoll und ohne schlechtes Gewissen oder irgendwelche Hintergedanken, das ist für mich eine der wichtigsten Botschaften dieses Romans.

Fazit
Ein Buch, das entschleunigt und sich fast anfühlt wie ein Urlaubstag am Meer. Von mir eine unbedingte Leseempfehlung, auch (aber nicht nur) für Fans von John Streckley