Ein eher ruhiger und solider Kriminalroman ..!
Bewertet mit 3.5 Sternen
Kurzbeschreibung:
Franken im Frühsommer, unerträgliche Schwüle lastet über dem Land und in Kommissar Behütuns keimt ein unheimlicher Verdacht: Hat sich vor Jahren die Bamberger Justiz geirrt? Läuft ein Mörder vielleicht noch frei herum? Und schlägt er womöglich nur bei dieser Wetterlage zu? Warum? Und wann wieder? Jetzt? Immer tiefer denkt sich Behütuns in die Psyche dieses Täters hinein oder ist er nur eine Schimäre? Da erscheint im Nürnberger Kommissariat eine Frau und macht eine verstörende Aussage: Hinter einer Reihe tragischer Unfälle vermutet sie Morde, eiskalt geplant und durchgeführt. Die Idee eines verworrenen Hirns? Die Spuren führen das Team um Behütuns Jahre zurück und in den Süden Europas nach Korsika, auf Mallorca und in den Norden Italiens, aber auch an verschiedene Orte in Deutschland. Und man findet etwas, das einen unerwarteten Zusammenhang herstellt, der weit zurück bis ins Mittelalter reicht. Eine geheimnisvolle Schrift ... und ein Mönch
Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte , gestaltete sich aus meiner Sicht schwieriger als erwartet . Denn bereits zu Anfang des Buches , wird der Leser mit sehr vielen Handlungsorten , Handlungssträngen und sehr vielen Charakteren überladen . Diese Punkte ließen meinen Lesefluss ein wenig stocken , sodass ich die ersten 50 Seiten deutliche Probleme hatte Zugang zu diesem Kriminalroman zu finden . Der Schreibstil des Autors , ist zwar sehr gut und vor allem sehr intelligent gehalten , dennoch tragen auch die langen Sätze nicht gerade zu einem schnellen Fortgang der Geschichte bei .
Die Geschichte beginnt recht langsam und braucht ein wenig , bis sie den Spannungsbogen findet.Zwar ist dieser dann immer mal wieder vorhanden , dennoch gibt es leider auch deutliche Längen im Verlauf der Geschichte . Es ist kein spannungsgeladener Pageturner sondern ein sehr ruhiger und landschaftsbezogener Regional-Krimi, der (ich möchte es mal so formulieren) eine sehr komplexe Spannung beinhaltet . Denn in diesem Buch , ist in meinen Augen , nie eine rasante oder sehr packende Spannung vorhanden . Sondern mehr eine intelligente Spannung , die sehr langsam und überlegt vorankommt .Und genau dieses Überlegte , passt zwar perfekt zur Stimmung und dem Fortgang der Geschichte , ließ mich aber an manchen Stellen ein wenig gelangweilt zurück .
Ein großer Pluspunkt , stellt sicherlich der Kommissar Behütuns dar. Denn dieser ist einfach ein skurriler Sympathieträger , der den Leser auf seine ganz eigene Art zu begeistern weiß .
Alle Charaktere haben von der schriftstellerischen Komponente , eine sehr gute Grundlage , leider blieben mir allerdings einige Charaktere zu blass und/oder zu oberflächlich . Ein weiteres Kompliment gilt den sehr humorvollen und im Dialekt geschriebenen Dialogen , die dem Buch die gewisse Auflockerung verleihen .
Dieses Buch ist ein sehr spezieller und eigener Kriminalroman , der definitiv den passenden Leser braucht , um komplett begeistern und unterhalten zu können . Gerade weil er von dem Stil her sehr anspruchsvoll ist und man zu jeder Zeit , all seine Sinne beisammen haben muss,um die Geschichte vollkommen verstehen zu können .
Es ist für mich kein Kriminalroman , den man einfach mal so schnell wegliest , sondern mehr ein sehr anspruchsvoller Spannungsroman , der seine Zeit für seine komplexe Entwicklung braucht .
Fazit:
Wer einen etwas anspruchsvolleren und vom Spannungsverlauf her zurückhaltenden Krimi sucht , der trotzdem durch das gewisse Etwas überzeugen kann , sollte auf jeden Fall zum Buch Einkehr greifen .
Wer allerdings einen einfachen und lockeren geschriebenen Kriminalroman erwartet , der sehr viel Spannung beinhaltet , der könnte vielleicht ein wenig enttäuscht sein .
Durch die für mich , zu häufig auftauchenden Längen , die zum Teil blasse Charakterisierung und ein Ende , das mich nicht vollkommen glücklich zurück gelassen hat , vergebe ich 3 Sterne .
Für ein Buch , das durchaus unterhalten und dem Leser spannende Lesestunden bescheren kann ...!