Ein erwachsenen-Coming-of-age-Roman
Bewertet mit 4 Sternen
Obwohl die vier Protagonisten schon Ende zwanzig sind, schlagen sie sich mit ihren Leben und der Welt herum, zuweilen in einer Verzweiflung, die einen fast mit verzweifeln lässt.
Die beiden Paare, Alice und Felix, Eileen und Simon finden sich, verletzen sich, umkreisen einander und finden sich wieder. Am intensivsten lernt man die beiden Frauen und ihre Ängste und Nöte kennen. Viel Angst vor dem Leben ist immer dabei und macht den Roman zwischendurch düster und verzweifelt.
Aber es gibt nicht nur eine persönliche Auseinandersetzung mit ihren Leben, Wünschen und Erwartungen - sie gehen auch mit ihrer Umwelt schonungslos zu Gericht. Diese Stellen im Roman wirken manchmal fast schon philosophisch und gewähren tiefe Einblicke in die Gedanken der beiden Protagonistinnen.
Weil sie trotz ihrem Alter immer noch wie Teenager durchs Leben stolpern, bisweilen sich selbst im Weg stehen und nach ihrer Bestimmung suchen, hat mich das ganze Thema manchmal an einen Coming-of-age-Roman für Erwachsene erinnert. Seelische Abgründe, Nöte und dieses Alles-in-Frage-stellen packen den Leser bis zum Schluss. Man leidet mit und kann sich zwischendurch fast nicht vorstellen, wie das Leben der Protagonisten jemals zur Ruhe kommt oder wie sie ihren Frieden mit sich, ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt schliessen könnten.