Rezension

Ein etwas anderer Sherlock

My Dear Sherlock - Wie alles begann
von Heather Petty

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einem etwas holprigen Start flogen die Seiten nur so dahin und ich wollte "My dear Sherlock" nicht mehr aus der Hand legen. Sherlock Holmes, ein 17-jähriger Junge mit verwuschelten Haaren, der seine Gefühle gut verbergen kann. Er hat ein paar bekannte Sherlock Eigenheiten aber im Großteil ganz anders als der Sherlock, den man so kennt. Er ist mir aber mit jeder Seite mehr ans Herz gewachsen mit seiner süßen Art mit Mori umzugehen. 

Mori oder auch James Moriarty - es wurde übrigens nie geklärt, warum sie einen Jungennamen hat - ist etwas schwierig. Den Großteil der Zeit mochte ich sie sehr. Wie sie sich für ihre Brüder einsetzt, wie sie sich mit Sherlock anfreundet und immer mehr in ihn verliebt ... aber besonders gegen Ende hin wurde mir ihre eigenbrötlerische Art immer unverständlicher und sie hat es sogar geschafft, sich auf den letzten 5 Seiten bei mir noch unbeliebter zu machen. Ich mag aber ihre Denkweise sehr und wie sie die Verbrechen und die Hinweise miteinander verknüpft. Sie hat schon ihre liebenswerten Seiten, mit denen sie bei mir punkten konnte.

In der Handlung geht es um eine Mordserie die Mori und Sherlock zusammen lösen wollen. Was erst als Spiel gedacht war, entwickelt sich zu einer ziemlich ernsten Angelegenheit, in die die beiden mit hineingezogen werden. Die Morde und die Ermittlungsversuche der beiden Jugendlichen sind von der ersten bis zur letzten Seite spannend und man fiebert mit und versucht die Verbindungen zu ziehen und das Rätsel zu lösen. Sehr süß finde ich wie die beiden sich dabei immer näherkommen. Einzig die Emotionslosigkeit, mit der über die Morde gesprochen wird, ist für mich ein Kritikpunkt ... und das Ende. Das Ende des Buches überrascht mich zwar nicht aber es gab dort einige Entwicklungen, die mir nicht gefallen haben.

Fazit
Eine etwas andere Geschichte von Sherlock Holmes. Es ist süß wie die beiden Protagonisten sich aneinander herantasten und lernen sich zu vertrauen und das Ermitteln in der Mordserie ist spannend von Anfang bis zum Schluss. Es gibt Abzugspunkte für das Ende und die Emotionslosigkeit, mit der über die Fälle gesprochen wird, aber im Großen und Ganzen ein Buch, was mir super gefallen hat. Anscheinend ist "My dear Sherlock" sogar der Auftakt für eine Reihe.