Rezension

Ein etwas anderer Thriller

Lotusblut - Judith Winter

Lotusblut
von Judith Winter

Bewertet mit 5 Sternen

Emilia Capelli, von allen nur Em genannt, und Mai Zhou werden zu einem mysteriösem Doppelmord gerufen. Ein Ehepaar liegt ermordet in einem Frankfurter Luxushotel und das zehnjährige Mädchen Kaylin, was sie bei sich hatten ist verschwunden. 

Mit einem grandiosem Schreibstil wird man durch das Geschehen geführt. Allerlei Bilder, Ironie und vieles mehr lassen sich auf den Seiten finden. Man wird immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Gleichzeitig kann man diesen Schreibstil sehr flüssig und auch schnell lesen.

Das Geschehen wird erzählt als drei verschiedenen Perspektiven: Aus Kaylins Sicht, die sehr geheimnisvoll wirkt und man immer mehr Fragen rund um das stille chinesische Mädchen im Kopf formuliert. Als nächstes die beiden Ermittlerinnen. Zum einen Em und zum anderen Zhou. In beiden Strängen geht es immer mal wieder um die Vergangenheit der jeweiligen Ermittlerin. Zudem werden Gesprächsfetzen gedanklich wiederholt, was die Monologe sehr realistisch wirken lässt. Dieser Aufbau hat mir sehr gut gefallen, wobei die Perspektiven nicht in einer strikten Reihenfolge aufeinander folgten. 

Wie in der Überschrift erwähnt handelt es sich hier nicht um einen klassischen Thriller mit jeder Menge Morden und unendlich viel Spannung. Das Buch lebt eher von Spannung, die von Situation zu Situation auftaucht, dann mal wieder nachlässt. Dies ist jedoch keinesfalls ein Nachteil und man wird durch verschiedene Wendungen geführt, die jede für sich eine Überraschung darstellen und einen auf neue Ideen für den Täter bzw. das Ende kommen lassen. Außerdem empfinde ich die einzelnen Personen als sehr gut ausgearbeitet, sodass man auch von ihren Problemen immer mehr erfahren möchte. Es ist sozusagen ein Cliffhanger der anderen Art, wenn man am Ende angekommen ist.

Insgesamt bin ich wirklich überzeugt von dem Thriller, kann ihn aufgrund von Schreibstil und der einzigartigen Geschichte nur weiterempfehlen!