Rezension

Ein Fall für die Supernanny

Im Himmel kann ich Schlitten fahren - Michael Martensen

Im Himmel kann ich Schlitten fahren
von Michael Martensen

Bewertet mit 1.5 Sternen

Inhalt:
Die kleine Sophia erkrankt, noch nicht einmal ein Jahr alt, an einer
aggressiven Leukämie. Bis zuletzt hofft der Vater - und muss doch
lernen, loszulassen. Hier erzählt er vom Auf und Ab der Gefühle, von
Menschen, die geholfen haben, von Enttäuschungen und wunderbaren
Fügungen. Und natürlich von Sophia, einem ganz besonderen Kind, das
Spuren in den Herzen vieler Menschen hinterlassen hat. (Quelle: amzon.de)

Eigene Meinung:

Lange habe ich nach diesem Buch gesucht, bis ich es endlich gefunden haben. Ich hab durchweg gute Kritiken dazu gelesen, und da ich selbst mit Kindern arbeite, war ich besonders gespannt auf die Lebensgeschichte der kleinen Sophia.
Was ich mir erhofft habe war ein einfühlsames Buch, das das viel zu kurze Leben der kleinen Sophia beschreibt, sie bis zu ihrem letzten Tag begleitet und Menschen, die dieses Buch lesen Hoffnung macht, ihnen Lebensfreude gibt und hilft schwere Phasen im Leben zu meistern.
Was ich stattdessen vorgefunden habe, war das Werk aus der Sicht eines verzweifelten Vaters, der nicht wahrhaben wollte, dass sein geliebtes Kind stirbt. Gut, bis hierher nachvollziehbar. Michael Martensen glorifiziert seine Tochter aber zusehends in seinen Ausführungen. Er setzt ihr keinerlei Grenzen, berichtet, dass er ihr jeden Wunsch von den Augen abliest, sie gewähren lässt, was immer sie tut. Sie schreit und tobt, benimmt sich extrem daneben. Dass es nicht gerade leicht ist, einem sterbenskranken Kind Grenzen zu setzen ist klar, aber in diesem Ausmaße? Sophia wird von ihm trotz allem als kleine Heilige dargestellt, die ihrem Alter weit voraus ist.
Der einzige Eindruck, den der Leser erhält ist, dass Sophia ein verwöhntes, arrogantes und unsympathisches Kind ist, das jeder, wenn er es sieht, ohne nachzudenken der Supernanny übergeben würde.
Die Worte klingen hart, das Kind war schließlich krank. Ja, das stimmt. Aber, wenn Herr Martensen so ausführlich von ebendiesem Verhalten berichtet, kann leider das Mitgefühl nicht erzeugt werden, das er eigentlich wollte. Stattdessen erzeugt er nur den Wunsch die Lektüre möglichst schnell zu beenden, um die Geschichte dieses anstrengenden Kindes endlich hinter sich zu haben.

Von mir nur 1, 5 Sterne

Kommentare

evafl kommentierte am 27. März 2014 um 13:56

Oha, das klingt ja wirklich enttäuschend... ich hätte da auch etwas anderes erwartet, nachdem ich nur den Klappentext gelesen habe... na, dann lese ich das lieber nicht...