Rezension

Ein fantastisches Abenteuer, das Fragen aufwirft

Matamba - Kirsten Brox

Matamba
von Kirsten Brox

Bewertet mit 3 Sternen

Matamba ist ein Ort im 1870 noch unerschlossenen Herzen Afrikas. 
Dort soll der Kriegsheld Morton Stanley die Quelle des Nils finden. Gleichzeitig erhält Professor Jack Lambert denselben Auftrag. 
Ein Wettbewerb beginnt, bei dem dem Sieger Ruhm, Ehre und ein hohes Preisgeld winken. 

Die beiden Kontrahenten gehen ihre Aufgabe ganz unterschiedlich an. Während Morton, unterstützt von seinem Freund Wesley, das Ganze als Abenteuerurlaub anlegt, bei dem er einige hochmoderne technische Errungenschaften zum Einsatz bringt, setzt Jack auf sein Einfühlungsvermögen und freundet sich mit afrikanischen Einwohnern an, die ihm bei seiner Suche helfen.
Im Hintergrund zieht die Politikerin Eloise Sadstone ihre Fäden. Sie hat dieses Abenteuer geplant und überwacht es, auch wenn sie offenbar ganz andere Ziele damit verfolgt. Leider bleiben ihre eigentlichen Ambitionen bis zum Schluss im Dunklen, was den Leser etwas ratlos zurücklässt.

Wir lesen hier Steampunk. Jack trägt Dreadlocks mit Zylinder, punkige Elemente im viktorianischen Zeitalter, dampfbetriebene Wundermaschinen gemixt mit afrikanischer Magie. Das ist faszinierend, ungewöhnlich und magisch. Die Atmosphäre ist geheimnisvoll, die Geschichte abenteuerlich und toll erzählt. Es macht Spaß, dieses Buch zu lesen. Nur leider klaffen hier und da riesige Logiklücken. Wir bekommen Hintergrundinformationen über die Protagonisten geliefert, die unvollständig sind und Fragen aufwerfen. Es werden liebevoll Figuren eingeführt, die später kaum noch auftauchen. Der eigentliche Zweck der abenteuerlichen Aktion wird nicht klar. 

Gegen Ende wird die Situation recht abrupt aufgelöst und stellt den Leser auch noch vor neue Rätsel. 
Sehr schade, die Grundidee und die Erzählweise sind spannend und originell, trotzdem hat der Leser nach Beenden des Buches das Gefühl, Wesentliches verpasst zu haben.