Rezension

Ein fantastisches Abenteuer für jung und alt

Gekoffert und Verschleppt - Lisa Brenk

Gekoffert und Verschleppt
von Lisa Brenk

Wurdest du schon mal von einem Koffer verschluckt und an einem magischen Ort wieder ausgespuckt?“ Zitat Klappentext

Wer wissen will, was es damit auf sich hat, ist bei diesem Buch genau richtig!

Robert Caillou wird eines nachts gekoffert und verschleppt. Er findet sich in einer geheimnisvollen Parallelwelt wieder und soll die Kunst des Zauberns erlernen. Doch Robert fühlt sich gar nicht wie ein Zauberlehrling. Er ist auch ganz anders, wie die anderen Entführten. Er erinnert sich an sein zuhause und seine magischen Fähigkeiten lassen zu wünschen übrig. Ist er das Opfer eines Irrtums?

Die Magier bringen ihn in die Obhut des Hausmeisters Herriet Gregor und als wäre das nicht schon genug, bekommt Robert ausgerechnet eine Hyäne als Begleiter an seine Seite gestellt.

Für Robert ist klar. Er muss aus dieser Welt fliehen. Er gehört nicht hierher. Gemeinsam mit seinem mittlerweile treuen Freund begibt er sich auf eine abenteuerliche Odyssee voller Gefahren und magischer Kreaturen. Der Weg führt sie nach Immerstadt. Um von dort wieder in seine Welt zu gelangen, benötigen Robert und seine Hyäne Geld für die Überfahrt. Immerstadt ist ein ungewöhnlicher Ort und die Jobsuche gestaltet sich schwierig. Doch immer wieder erfahren sie unerwartete Hilfe und dennoch schwebt eine unsichtbare Bedrohung über Robert. Warum ist der Name Caillou in Immerstadt allgegenwärtig? Bis Robert Antworten auf seine Fragen erhält gilt es noch viele Abenteur zu bestehen.

 

Der Debüt-Roman von Lisa Brenk sprüht vor originellen Idee, kreativen Schöpfungen und skurrilen magischen Wesen. Es inspiriert die eigene Phantasie und lässt den Leser in eine völlig fremde Welt eintauchen. Die gelungenen Illustrationen kurbeln das Kopfkino immer wieder an und lassen die Bilder vor dem inneren Augen auferstehen.

Erzählerisch legt die Autorin gleich zu Beginn ein rasantes Tempo vor. Sehr gelungen finde ich die Einleitung durch ein Vorwort des Vorsitzenden der Kuratas zu Immerstadt, Gilbert Faunus. Man fühlt sich sofort persönlich angesprochen und mittendrin statt nur dabei. Gilbert Faunus kommt auch während der Geschichte immer wieder zu Wort, um seine eigenen, teilweise informativen, aber auch ulkigen Kommentare, abzugeben. Diese heben sich durch eine kursive Schriftart und sie sind immer mit dem Wappen der Kuratas gekennzeichnet. Ein Stilmittel, das mir sehr gefallen hat und für Abwechslung sorgt. Wer die Kuratas sind verrate ich an dieser Stelle nicht, das soll jeder für sich selbst herausfinden.

Einen kleinen Kritikpunkt hätte ich noch. Die Dichte an Abenteuern und Ereignisse lassen die Story an manchen Stellen überfrachtet wirken. Hier wäre weniger, mehr gewesen. Es war oftmals eine Flut an Informationen und Details, die da auf einen niederprasselten.

Das Ende gestaltet sich stimmig und plausibel. Sehr schön fand ich, das sich Kleinigkeiten aufeinander aufgebaut haben und schließlich zu einem großen Ganzen wurden. Deswegen sollte man diese Geschichte aufmerksam lesen, es gibt viele Details, die später noch wichtig werden. Das Finale ist spannend und spektakulär und schreit nach einer Fortsetzung.

Lisa Brenk gelang mit "Gekoffert und Verschleppt" ein beachtliches Erstlingswerk, bei dem man das Herzblut der Autorin bei der Umsetzung förmlich spürt. Eine Geschichte, die einfach fortgeführt werden muss!

Wer mehr über diese fantastische Welt erfahren möchte, aufwww.immerstadt.com gibt es zahlreiche Informationen und Bilder.

4 Sterne und eine Leseempfehlung für jung und alt.