Rezension

Ein Fantasy-Krimi

Dunkle Seele -

Dunkle Seele
von Melanie Golding

Bewertet mit 4 Sternen

Ich falle ja immer wieder auf Buchcover rein. So auch bei „Dunkle Seele“. Klar hab ich bei dem Schuppenartig anmutenden Buchcover an Drachen, Meerjungfrauen und andere fabelhafte Geschöpfe gedacht, aber  irgendwie habe ich diese Assoziation nicht mit dem Klappentext überein bringen können. Und so war ich etwas überrascht eine Art Fantasy-Krimi in der Hand zu halten. Aber warum eigentlich nicht?! 

Zum Inhalt: Polizistin Jo wird an einen ungewöhnlichen Tatort gerufen. Die Nachbarn haben sich beschwert, weil Wasser aus der Decke tropft. Noch dazu rotes Wasser. Die Wohnung des vermeintlichen Opfers wirkt unberührt, keiner hat was gesehen oder gehört. Doch der fast leblose Mann in der Badewanne mit großen Kopfwunde gibt der Polizei trotz allem Rätsel auf. Und noch ein viel größeres Rätsel wird es, als Jo ihre Schwester Ruby als potentielle Zeugin erkennt.

Die Kapitel werden begleitet von kurzen Zitaten aus anderen Werken, die sich mit dem Themen Meerjungfrauen, Selkie oder Nixen beschäftigen. Das hat mich am Anfang verwirrt, mir aber mit jedem weiteren Kapitel besser gefallen. Der Start in die Geschichte selbst ist mir schwergefallen, eben weil ich den Fantasy-Charakter hinter der Geschichte nicht direkt gesehen habe. Besonders am Anfang war es schwer herauszufinden, wer die Personen und was ihre Intentionen und Beziehungen untereinander sind. 

Als die Geschichte einmal ins Rollen kam entwickelt sie dann doch auch eine gewisse düstere Sogwirkung, sodass ich echt gefesselt war und dringend wissen wollte, was in dieser recht skurrilen Geschichte vor sich geht. Der Fall ist denkbar ungewöhnlich und zusammen mit den Protagonistinnen Ruby und Jo muss man als Leser hinter die Fassaden blicken und entscheiden, wem man trauen kann. 

Für mich war dieses Buch ein sehr ungewöhnlicher Krimi und hätte ich von Anfang an gewusst in welche Richtung er geht, dann hätte ich ihn vielleicht nicht gelesen. So war ich aber überrascht und hab mich letztendlich doch von der Story mitreißen lassen. Es war jetzt kein packender Pageturner, aber mal was ganz anderes.