Rezension

Ein Feuer, das alles verbrennt...

Ghostfighter - Derek Meister

Ghostfighter
von Derek Meister

Bewertet mit 5 Sternen

Einen Blutsschwur hatten sie geleistet, Blutsbrüder wollten sie sein, Ian und Bpm, als sie von Southend-on-Sea zu ihrem großen Abenteuer aufbrachen. Ihr Sommer sollte es werden, als sie mit der gestohlenen Kreditkarte von Ians Stiefvater das Flugzeug nach Amerika bestiegen, um endlich Antworten auf ihre vielen Fragen zu bekommen. Doch schon bei Ians erstem Zusammentreffen mit den "Lichtwesen" hatte es seinen Hund das Leben gekostet und schon damals haben sich Ian und sein Freund Bpm in großer Gefahr befunden. Auch diese Reise bringt die beiden an ihre Grenzen und nicht nur das, sie stellt auch ihre Freundschaft auf eine harte Probe. Denn noch immer werden sie verfolgt und dies ist schon lange kein Abenteuer mehr, sondern purer Ernst.

Auch in Tokio befindet sich Chiyo, das technikbegabte, äußerst schlagfertige Mädchen weiterhin auf der Flucht vor der Polizei, die den Tod ihrer Großmutter aufklärt, und auf der Flucht vor den Lichtwesen, die sie mit Hilfe von Hitomi, einem Helm, den ihre Großmutter erfunden hatte, sehen kann. Auch Chiyo möchte herausfinden, was es mit den Lichtwesen auf sich hat und begibt sich in immer größere Gefahr, weil sie unbedingt den Tod ihrer Großmutter aufklären will.

Wie auch schon im ersten Teil der Trilogie erzählt der Autor die Geschichte in mehreren voneinander getrennten Handlungssträngen. Die Geschichten der verschiedenen Personen werden darin immer weiter erzählt und nur ganz langsam werden Überschneidungen sichtbar. Der Schreibstil des Autors ist bildhaft und actionreich. Das Buch liest sich quasi wie ein Film, denn die verschiedenen Erzählstränge, die sich immer wieder abwechseln und meistens enden, wenn es gerade am spannendsten ist, wirken wie Filmszenen. In dem zweiten Teil kommt nun ein wenig Licht ins Dunkle, es stellen sich aber auch schnell wieder neue Fragen. Die Charaktere sind facettenreich und authentisch dargestellt, es ist mir leicht gefallen mich in die einzelnen Personen hinein zu fühlen. Ganz besonders gefällt mir die Vermischung von historischen Ereignissen und Phantasie in Romanen, in diesem Fall haben mich vor allem die physikalischen Theorien fasziniert, die sehr alltagsnah erklärt wurden und auch die Einflechtung des "Philadelphia Experimentes" zur Tarntechnologie, das angeblich während des 2. Weltkriegs durchgeführt wurde. Da die US-Marine dies jedoch nie bestätigte, ist es als Mythos in die Geschichte eingegangen. Ich mag solche Möglichkeiten, den eigenen Horizont beim Lesen zu erweitern sehr und Derek Meister hat seinem Buch am Ende auch noch ein ausführliches Glossar beigefügt, das eine Vielzahl wissenswerter Dinge erklärt.

Ich empfand den zweiten Band der Trilogie noch atmosphärisch dichter und spannungsgeladener im Vergleich zum ersten Teil. Man kann nun einfach nicht mehr anders als gespannt auf das Finale zu warten. Sehr gut gefallen hat mir auch der feuerrote Buchumschlag mit dem geheimnisumrankten Leuchtturm in der Mitte.

"Ghostfighter - Das Licht, das tötet" - ein gelungener Jugend- Mystery- Thriller, temporeich, actiongeladen und modern.