Rezension

Ein frischer Wind für mehr Akzeptanz

Romeo und Julian -

Romeo und Julian
von Joel Nicholas Krehl

Bewertet mit 5 Sternen

Nicholas von Burghofen hat das letzte Schuljahr auf Schloss Königstein vor sich. Der Einzelgänger will nur in Ruhe sein Abitur abschließen, doch dabei hat er die Rechnung ohne seinen Mitbewohner Tobias gemacht. Der möchte ihn nämlich unbedingt zurück in den Kader des Basketballteams holen. Und das, obwohl sich Nick geschworen hat, nie wieder in der Mannschaft zu spielen. Probleme anderer Art hat der zwei Jahre jüngere Losian, der mit dem Außenseiter der Klasse in ein Zimmer gesteckt wird. Noch dazu muss er sich in der Theater-AG mit dem Stück "Romeo und Julia" in abgewandelter Form herumschlagen. Dabei geht ihm die Thematik der Homosexualität selbst viel zu nahe.

Im Schloss Königsstein werden Kinder reicher Eltern unterrichtet, während sie im Internat leben. Nicholas von Burghofen ist in der Abiturklasse. Aufgrund seiner Homosexualität und seines Zynismus´ ist er ein Einzelgänger. Er lässt keine Gefühle an sich ran und benutzt Jungs nur zu seiner Befriedigung. Sein Zimmernachbar Tobi möchte, dass er wieder im Basketballteam spielt, wo er aufgrund seiner Homosexualität aufhören musste. Der 2 Jahre jüngere Losian hat andere Probleme: Er wird mit einem Außenseiter in ein Zimmer gesteckt. Er steht auf Nicholas, traut sich aber nicht, sich vor irgendjemanden zu outen - auch nicht vor seinen besten Freunden. Der neue Basketball-Trainer leitet auch die Theater-AG, wo "Romeo und Julian", eine schwule Version des bekannten Shakespeare-Stücks aufgeführt wird  - und Losian und Nicholas treffen sich sowohl beim Basketball, als auch beim Theater.

Das Buch wurde in seiner neuen Auflage mit anderem Cover bei anderem Verlag veröffentlicht. Das neue Cover ist absolut passend und ausgezeichnet gemacht.

Der Schreibstil des Autors ist wundervoll; Orte und vor allem Charaktere werden bildhaft beschrieben. Man kann mit den Protagonisten absolut mitfühlen, denn nach einiger Zeit kann man auch Pascal und vor allem Nicholas verstehen, warum sie so sind, wie sie sind und nur schwer aus ihrer Haut heraus können.

Bezeichnend für das Buch ist, dass es trotz über 600 Seiten nie langweilig wird, ohne dabei auf Sex-Szenen zurückgreifen zu müssen.

Das Buch ist sehr vielfältig, es geht um Mobbing, Homophobie, Ausgrenzung, Akzeptanz und natürlich Gefühle, die das Buch perfekt auf den Leser übertragen kann.

So wird die Message des Buches deutlich gezeigt ohne vom berühmten Holzhammer Gebrauch zu machen. 

Aufgrund vieler verschiedener Charaktere bleibt das Buch immer spannend und gefühlvoll. Und manche Stellen konnten auch definitiv überraschen.

Fazit: Tolles Buch rund um Homosexualität und Ausgrenzung mit wundervoller Message. 5 von 5 Sternen