Rezension

Ein gelungener Auftakt

Treibts zua! - Lisa Brandstätter, Clemens Wenger

Treibts zua!
von Lisa Brandstätter Clemens Wenger

Bewertet mit 4 Sternen

Ganz klar, was so schon so einen Titel trägt, verspricht viel ländliches, bayrisches und heimatliches, aber auch jede Menge Spannung. Mit dieser Erwartung bin ich an den Krimi gegangen und .... aber lest einfach mal weiter!

Schon auf den ersten Seiten lernte ich die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, Lilly Engel kennen. Lilly stammt zwar aus dem hohen Norden, ist aber für die Liebe in den wilden Süden gezogen. In den Süden? Ja, genau genommen an die Grenze zwischen Bayern und Österreich. Und genau da wären wir dann auch schon beim Thema. Die Grenznähe zu Österreich bedeutet nämlich auch, dass sie hin und wieder auf ihren österreichischen Kollegen Major Sigmund Huber trifft. Huber ist nicht gerade der smarteste alle Polizisten und geht mit seiner Art und Weise Lilly ziemlich auf die Nerven. Ob sich hier schon eine gewisse Anziehung, Annäherung, Liebelei nach dem Motto: Was sich liebt, das neckt sich, anbahnt.... nun ja, lest einfach mal weiter.

Sehr gut hatte mir auf Seite 69 die Darstellung der heutigen Sichtweise gefallen. Da ist u.a. die Rede davon, dass heute nur noch einzelne Fragmente aufgezeigt werden und man sich daraus dann sein eigene Bild konstruiert. Würde man jedoch die Sache im Ganzen, Gesamten betrachten, brächte dieses dann oft ein ganz anderes Bild. Die Schuld daran, ist größtenteils bei den Medien zu suchen, die die Menschen immer mehr manipulieren (können).

Aber zurück zum Krimi und den Wiederholungen und schier endlosen Plänkeleien. Wiederholungen? Oh ja, leider! Gerade das Thema Minirock tritt immer und immer wieder auf. Lilly ärgert sich dann zwar über die Machokommentare, zieht aber weiterhin den Minirock an. Und ob dieses und hochhackige Schuhe bei den Polizeiermittlungen bzw. -Einsätzen förderlich sind? Darüber mag sich jeder seine eigenen Gedanken machen.

Am Ende war ich irgendwie so ein bisschen enttäuscht. Gut, den Täter hatte ich vorher schon im Visier, dennoch kam es etwas hopplahopp. Da schien den beiden Autoren so ein bisschen die Luft ausgegangen zu sein.

Fazit

 Mit ihrem Auftakt haben sich die beiden Autoren so richtig ins Zeug gelegt. Viele Irrungen und Wirrungen, spannende Hinweise und ein eingängiges Ermittlerpaar. Eigentlich alles, was der Krimileser haben möchte. Nun gut, ein paar klitzekleine Schwächen waren auch vorhanden, aber im Großen und Ganzen hat mich der Krimi von der ersten bis zur letzten Seiten begeistert.

Ich hoffe, dass die Autoren schnell eine Fortsetzung zu Papier bringen werden, da ich unbedingt wissen möchte, wie sich die Sache zwischen Lilly und Huber entwickelt und ob es nicht doch noch eine große Deutsch/Österreichische Freundschaft (oder sogar mehr) gibt.