Rezension

Ein gelungener Auftakt um die Profilerin Evelyn!

Kalte Gräber - Elizabeth Heiter

Kalte Gräber
von Elizabeth Heiter

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Krimi bzw. Thriller zwischendurch – wer liest sie nicht gerne? Auch Elizabeth Heiter, die früher schon ihre Mitmenschen mit Geschichten unterhielt, hat ein Werk über Serientäter geschaffen. In diesem Buch ist die Heldin eine Profilerin, sie muss sich mit den Polizisten aus Bakerville auf die Suche nach einem schlimmen Mörder begeben...

Den Leichen zweier Frauen wurden viele Misshandlungen angetan – und sie stecken bis zum Rumpf im Boden. Der Täter wollte scheinbar nicht entdeckt werden, die Leichen wurden aber genau das. Und hier kommt die Profilerin Evelyn ins Spiel. Sie ist eine Expertin auf dem Gebiet und steht der Polizei von Bakersville zur Seite. Der Mörder hat schon seinen Namen weg: „Der Totengräber von Bakersville“. Er macht scheinbar willkürlich Jagd auf junge Frauen, bis er es auf Evelyn abgesehen hat, nur so kann sie ihm geben was er will und aufhört....

Der Leser wird sofort in das Geschehen hinein katapultiert. Es wird nicht lange drum rum geredet, der Fall geht sofort los. Wie in allen Stationen ist auch Evelyn als Frau nicht gern gesehen und man traut ihr nicht alles zu. Dennoch erhält sie den Fall zugeteilt, in Bakersville als Profilerin zur Seite zu stehen.

Evelyn behauptet sich gut gegen die Männer – und wenn sie auch nur Profilanalystin ist, sie trägt ganz schön bei zum Fall. Der Leser hält kurz die Luft an, als auch sie ein Opfer zu werden droht.

Der Schreibstil und auch die Geschichte an sich, machen es dem Leser leicht, durch die Seiten zu tingeln. Man wird förmlich mitgerissen – auch wenn der Thriller seine Längen hat. So passiert ewig nichts und es wird im Kreis ermittelt, dann geht es aber wieder rasant zur Sache. Man möchte ab dieser Stelle am liebsten Turbolesen. Mit der Protagonistin sympathisiert man wirklich gut – sie passt aber so gut wie in jedes Klischee eines Thrillers, in welchem eine Frau die Hauptperson ist. Sie ist vordergründig stark, hat aber eine große Schwäche hinter der Fassade, die sie aber niemanden sehen lassen will. Natürlich kommt hier auch noch ein Mann ins Spiel, mit dem sie aber nichts anfangen möchte auf Grund beruflicher Ebene.

Es ist ein gelungenes Debüt der Autorin, keine Frage. Der Leser stellt sich sehr oft die Frage, wer denn nun der Mörder ist, auch als ein Name festzustehen scheint. Eigentlich dürfte es ja in einem Thriller nicht gleich zur Aufklärung kommen, das müsste doch beim Showdown passieren. Ist es so? Hier möchte ich euch nichts verraten – am besten ist, ihr macht euch selbst ein Bild davon!

Die Spannung ist jetzt nicht so hoch, dass man schlaflose Nächte bekommt, aber sie ist durchgängig vorhanden und reisst einen mit in den Strudel der Buchstaben. Es baut sich mit Zeile um Zeile auf, lässt sich Zeit dazu, aber wird stärker. Irgendwann kann man nicht mehr die Augen vom Geschriebenen lassen.

Die Ermittlung sowie auch die Logik hat die Autorin sehr gut beschrieben und es bleiben keine Fragen offen. Für einen guten Thriller ist das das A und O meines Erachtens. Mörder ist vorhanden, Tat ist vorhanden – und auch das Motiv bzw. der Hintergrund. Dies alles verpackt in einer Geschichte rund um eine ehrgeizige Profilerin, die sich in den Fall hängt. Auch die Nebengeschichten, die zwischenmenschlichen Beziehungen, sind gut geschildert und halten den Leser auf Trab. Es ist der Auftakt einer Serie rund um die Profilerin, es lohnt sich allemal hier zuzugreifen!

Man darf auf jeden Fall noch gespannt auf weitere solch gute Werke der Autorin sein. Aber erst einmal solltet ihr euch diesen Fall zu Leibe führen – er ist alles andere als schwach und gibt dem Leser einige spannende Momente!