Rezension

Guter Thriller

Kalte Gräber - Elizabeth Heiter

Kalte Gräber
von Elizabeth Heiter

Bewertet mit 4 Sternen

Schon mit 12 Jahren wusste Evelyn Baine, dass sie zum FBI gehen und Serienmörder jagen wollte. Denn in dem Alter wurde ihre beste Freundin Cassie entführt und bis heute fehlt jede Spur von ihr. Sie weiß nur, dass vor ihr bereits zwei weitere Mädchen verschwunden sind und sie hofft, durch ihre Arbeit zumindest anderen Familien Gewissheit über das Verbleiben ihrer Kinder oder anderer Menschen geben zu können. Und sie hat nie aufgegeben, nach Spuren im Fall von Cassie zu suchen

Seit einem Jahr arbeitet sie nun bei der BAU, der Abteilung für Verhaltensanalysen beim FBI. Ein Privatleben hat sie nicht, sie lebt nur für ihre Arbeit und die Jagd nach Mördern.
Dann bekommt sie einen neuen Fall auf den Tisch. In Bakersville, einer kleinen Stadt in Virginia, werden zwei Leichen im Wald gefunden. Zwei Frauen, die bis zum Hals in die Erde eingegraben wurden, nur ihre Köpfe wurden zur Schau gestellt.
Die Einmischung des FBI's stößt wie üblich bei der örtlichen Polizei auf wenig Gegenliebe und Sheriff Tanner hält wenig von der Methodes Profilings. 
Aber Evelyn lässt sich nicht einschüchtern und sie ist gut in ihrem Job. Schon bald hat sie ein erstes Bild des Täters gezeichnet. Allerdings bereitet ihr das Motiv und auch die Signatur der Zur-Schau-Stellung noch einiges Kopfzerbrechen.
Nach dem Besuch in einer Bar wird Evelyn überfallen und entführt, sie kann aber entkommen. Leider kann sie sich aber an kaum etwas erinnern. War das Zufall oder hat der Täter sie ins Visier genommen? Fühlt er sich bedroht, da sie beim FBI ist oder passt sie ins Opferprofil?
Schließlich setzt sie alles dran, den Mörder zu finden und zwar, bevor er ein neues Opfer findet. Auch wenn sie dabei selbst zur Zielscheibe wird.

Die ersten Kapitel waren teilweise etwas zäh und es fehlte mir die richtige Spannung. Es geht viel um die internen Strukturen und Hierachien des FBI und theoretische Tätersuche. Das ändert sich aber, als Evelyn dem Täter näher kommt und zum Ende hin nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf.
Was mich an Evelyn ein wenig gestört hat, ist ihre meiner Meinung nach für den Job zu schreckhafte und ängstliche Art. Und sie spürt zu oft "einen Schauer". Wer das Buch kennt, weiß sicher, was ich meine. Klar, sie hat viel mit Monstern zu tun und mit den Abgründen der menschlichen Seele, aber ein bisschen taffer könnte sie schon sein. Es ist ein wenig unglaubwürdig, dass sie sich jedes Mal erschreckt, wenn ihr jemand z.B. eine Hand auf die Schulter legt. 
Ansonsten fand ich sie aber sympathisch, denn schließlich hat sie schon einiges durchgemacht und auch ihre Besessenheit von Cassies Verschwinden kann ich gut nachvollziehen. Und sicher hat man es als Frau in dem Job auch nicht einfach.
Auch Kyle mochte ich gleich, ebenso Greg und Dan, auch wenn der immer etwas barsch rüberkam.