Rezension

hatte mehr erwartet

Kalte Gräber - Elizabeth Heiter

Kalte Gräber
von Elizabeth Heiter

Bewertet mit 3 Sternen

Elizabeth Heiter nimmt den Leser mit auf eine nervenaufreibende Reise in die Welt der Serienmörder. Jeder Fundort erzählt eine Geschichte. Und diese lässt FBI-Profilerin Evelyn Baine das Blut in den Adern gefrieren. Die Leichen zweier entsetzlich misshandelter junger Frauen, senkrecht bis zum Hals im feuchten Waldboden eingegraben. Die Gesichter zerstört durch Witterung und wilde Tiere. Das Werk des "Totengräbers von Bakersville". Scheinbar willkürlich macht er Jagd auf junge Frauen und hortet ihre Leichen. Evelyn weiß, um den Totengräber zu erwischen, muss sie ihm geben, was er will – und das ist sie selbst.

Elizabeth Heiters Familie wusste schon sehr früh, dass sie Schriftstellerin werden würde; schon als Kind hat sie sich gern Geschichten ausgedacht. Später erfand sie für ihre Freunde spannende Kriminalfälle und ließ sie den Mörder erraten. Heute sind ihre Geschichten düsterer: Elizabeth mag eiskalte Verbrecher und starke Heldinnen. Bei ihren Recherchen begleitet sie die Ermittler in die Welt der Serienmörder.

Das Cover dieses Thrillers ist recht düster und passt somit perfekt zum Inhalt des Buches. Man sieht Wald, einzelne Bäume aber vor allem die beiden Köpfe die aus der Erde ragen und man hält schon mal die Luft an wenn man es genau betrachtet. Somit kann man Rückschlüsse ziehen dass dieses Buch keine seichte Kost werden wird.

Der Name des Autors ist im oberen Drittel vor einer Art Nebel, schaut sehr gut aus. Titel ist mittig platziert und rundet das ganze ab!

Hauptperson in diesem Thriller ist Evelyn, eine junge Frau die als Profilerin beim FBI arbeitet. Sie ist sehr zurück gezogen, verschlossen und mag Ihre Gefühle nicht preis geben. Nicht immer vorteilhaft in der Zusammenarbeit mit den Kollegen.

Sie hat aber auch eine starke Seite, weiß sich zu wehren wenn es darauf ankommt. An manchen Stellen kommt sie mir aber ein wenig naiv vor und ich weiß nicht, ob man in "Real-Life" auch so gehandelt hätte.

Die anderen Charaktere lernt man leider nicht so gut kennen was ich doch stellenweise sehr schade fand.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen, recht flüssigen Schreibstil in den man sofort hinein findet. Aus der Sicht von Evelyn geschrieben bekommt man einen Einblick in den Alltag der Profilerin. 

Dieser ist nicht immer einfach, man muss sich in die Sicht des Mörders versetzen um ihn zu verstehen und vor allem dann zu schnappen. Leider werden die Gedankengänge des Mörders nicht näher erläutert, die Hintergründe zu seinen Taten hätten besser ausgearbeitet werden können so das man seine Handlungen hätte nachvollziehen können.

Die Autorin beschreibt hier sehr detail genau die Taten des Mörders, die Schauplätze und man sollte nicht zu zart beseitet sein, wenn man dieses Buch lesen mag. Durch diese genauen Ausführungen bekommt man ein sehr klares Bild, wie es vor Ort aussieht und kann sich gut mit Evelyn identifizieren bzw die Arbeit die daraufhin erwartet wird. Direkt zu Beginn gibt es 2 Leichen die die volle Konzentration und Aufmerksamkeit erwarten.

Eine sehr interessante Mischung aus Brutalität, Spannung und die innere Unruhe der Hauptperson. 

Doch stellenweise hakte es auch ein wenig und ich kam nicht so zügig zum weiterlesen. Woran dies genau lag, kann ich leider nicht mal genau sagen. Vielleicht dieses ständige Rückblick auf Ihre Vergangenheit und auf "Cassie"? 

Man hat recht schnell raus, warum sie diesen Beruf erwählt hat. Ja so muss man es nennen. Sie wusste bereits in jungen Jahren, das sie als Profilerin arbeiten will um alte Verbrechen aufzuklären. Diese Info wiederholt sich nur leider recht häufig. Ebenso handelt sie mir zu viel auf eigene Faust, bringt sich selber in Gefahr. Da schüttelt man zwischendurch mit dem Kopf beim lesen. 

Ein Thriller mit sehr guten Ansätzen, die leider noch hätten ausgearbeitet werden können um das ganze Bild ein wenig abzurunden!