Rezension

Ein gelungener zweiter Fall für den Kunsthistoriker Richard Gruben

Küstenbrut
von Anja Behn

Bewertet mit 5 Sternen

Der Kunsthistoriker Richard Gruben hadert mit seinem Privatleben und seinem Beruf, da kommt ein Hilferuf aus dem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern, in dem er schon einmal einen Fall geklärt hat ("Stumme Wasser", Emons 2015) gerade Recht: Eine Galeristin ist bestialisch ermordet worden. Richards Visitenkarte befand sich unter ihren Kontakten, doch er kannte die Frau nicht. Eine Falle? Bald gerät die sechzehnjährige Tochter der Toten in Gefahr und auch Richard lassen die Schatten der Vergangenheit nicht kalt...

Der erste Band, der im Winter in dem fiktiven Dorf in Mecklenburg an der Ostseeküste spielte, hat mir schon sehr gut gefallen. Dieser Krimi nun spielt zur Hauptsaison, ein völlig anderes Bild zeigt sich: Touristenschwärme, Autoschlangen, billiger Ramsch in Läden, ein despotischer Erdbeerbaron, Hitze und viel Landschaft, sehr gelungen beschrieben, wie ich es selbst erlebt habe, als ich in MV gelebt habe. 

Der Krimi ist wiederum sehr wendungsreich und gut zum Miträtseln geeignet. Die Figuren sind gut gezeichnet und in ihren Motivationen überzeugend. Die Handlung ist durchgehend spannend und gut zu lesen. 

Von mir gibts daher wieder einmal nichts zu meckern, sondern stattdessen eine klare Leseempfehlung. Ich freue mich auf den dritten Band. :-)