Rezension

ein guter Auftakt der definitiv Lust auf mehr macht

Das Buch des Totengräbers -

Das Buch des Totengräbers
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 4 Sternen

Der erste Band der Totengräber Serie von Oliver Pötzsch war eher ein ungewöhnlicher Ausflug für mich.
Ein historischer Kriminalroman sozusagen.
Was definitiv ziemlich interessant war.

Der Schreibstil des Autors ist sehr einnehmend und fesselnd.
Ich muss direkt sagen, dass ich mich schnell gut zurechtgefunden habe.
Leopold von Herzfeldt mochte ich sofort total gern. Er ist jemand, der sich nicht sofort hervortut und genau diese Art hat mir recht gut gefallen.
Und dann haben wir noch den Totengräber Augustin Rothmayer, was ein ziemlich interessanter Punkt in diesem Roman ist.
Ich mochte ihn sofort. Etwas skurril und eigen, aber unglaublich liebenswert und klug.
Menschlich erreichen konnten mich zwar nicht alle Charaktere, was mich hier aber tatsächlich nicht gestört hat.
Weil ich mich doch sehr auf Leopold fokussiert habe, zu dem man aber auch die meiste Verbindung aufbaut. Insgesamt sind die Charaktere aber recht einfach und flach gehalten, ich hoffe, dass die Feinarbeit diesbezüglich noch in den weiteren Bänden erfolgt.

Der Roman spielt 1893.
Mehrere Dienstmägde wurden ermordet und brutal gepfählt. Was an sich schon sehr erschütternd und brutal ist.
Interessant ist jedoch die Ausarbeitung und wie der Glauben damals war. Gerade dieses historische Wissen hat mich die Handlung sehr interessiert verfolgen lassen.
Die Ermittlungen sind dabei überaus interessant und erkenntnisreich.
Dabei mochte ich besonders den Wiener Dialekt, was einfach total sympathisch ist, als auch die damaligen Begriffe, die mir doch den ein oder anderen Schmunzler entlockt haben.
Dabei muss ich ganz ehrlich gestehen, hat es mich emotional eher weniger gepackt.
Dafür gelingt es dem Autor, durchweg für Spannung zu sorgen.
Die Wendungen selbst waren für mich nicht weiter überraschend, da der erste Eindruck, den ich erhielt und dadurch etwas irritiert war, dadurch noch mehr manifestierte.
Insgesamt ein guter Auftakt der definitiv Lust auf mehr macht.

Fazit:
Wer sich für historische Kriminalfälle interessiert, sollte definitiv ein Stopp beim Totengräber einlegen.
Ein sehr interessanter erster Band, der mich trotz kleinerer Schwäche absolut packen konnte.
Ich bin gespannt auf mehr.