Rezension

Ein Halbfinale der Sonderklasse

Heliosphere 2265 - Der Helix-Zyklus - Die Büchse der Pandora - Andreas Suchanek

Heliosphere 2265 - Der Helix-Zyklus - Die Büchse der Pandora
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 5 Sternen

Jayden Cross wird durch die Enthüllungen, die sein bester Freund Janis ihm macht, in eine tiefe Krise gestürzt. Wer ist Freund? Wer Feind? Wie weit reichen die Ränke und Intrigen, die die Zeitreisenden seit Jahrhunderten schmieden? Während Jayden verzweifelt versucht Antworten zu finden geht der Krieg allerdings weiter. Santana Pendergast kämpft um ihr Leben und ihre Freiheit, Sjöberg um sein Imperium und seine Rolle in Meridians finsterem Spiel und Jaydens Mannschaft stößt zu den Grenzen vor, an denen selbst das Wissen der Zeitreisenden Sara McCall endet.

Im Halbfinale des zweiten Zyklus‘ bietet Andreas Suchanek wieder alles auf, um den Leser auf eine unvorhersehbare Achterbahnfahrt zu schicken. Die Geschichte ist so komplex und gleichzeitig temporeich, dass man kaum weiß, wie einem geschieht. Man fühlt jedoch ganz klar: Der kleinste Nebensatz, eine unauffällige, unwichtig erscheinende Bemerkung am Rande, kann der Schlüssel zur gesamten Geschichte sein – und gleichgültig wie aufmerksam man ist, es wird einem entgehen. Wie ein Bumerang wird diese vergessene Szene zu einem zurückkehren und den Boden unter den Füßen wegreißen. Der freie Fall erwartet den Leser. Man muss mit allem rechnen und übersieht doch das naheliegendste. Genau das macht den Reiz von Heliosphere aus. Man folgt vielen Charakteren, sieht unglaubliche Facetten ein und desselben Abenteuers und ist doch genauso klug wie die Protagonisten selbst. Der geringe Wissensvorsprung steigert nur die Erwartung auf die nächsten Ereignisse und dabei ist alles so ausgeklügelt, dass man sich nie verloren fühlt. Man spürt, dass der Autor den Überblick behält. Die Fragen werden sich klären – nur nicht dann, wenn man es möchte und nie so wie man es sich erhofft.

Mit einem kurzen Prolog wird dem Leser der Einstieg in diesen Sammelband erleichtert. Bei der Komplexität der Geschichte findet man hier einen tollen Anker, um sich die letzten Ereignisse in Erinnerung zu rufen.

Selbstverständlich endet auch dieser Band mit einem bösen Cliffhanger – vom Meister des Cliffhangers auch nicht anders zu erwarten.

Fazit: Eine geniale Science-Fiction-Serie, die von Buch zu Buch besser wird, obwohl man nicht glauben kann, dass der Autor sich noch mal übertreffen könnte.