Rezension

Ein interessanter Gedanke, ein schwieriges Buch

NEXT - Miriam Meckel

NEXT
von Miriam Meckel

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die nächste Zeit gehört nicht den Menschen, sondern den Computern. Zwanzig Datenpunkte sind ausreichend, um einen Menschen berechnen zu können. Wo wir leben, was wir kaufen, wohin wir reisen, mit wem wir sprechen, was wir mögen, wen wir lieben – all das ist in den Computernetzwerken längst über uns gespeichert und wird so ausgewertet, dass wir vorhersagbar werden. Der Computer weiß, wie wir entscheiden werden, bevor wir das selbst wissen. Wir kaufen Bücher, die Amazon uns vorschlägt, wir hören Musik, die Apple uns empfiehlt, wir befreunden uns mit Menschen, die Facebook für passend hält. Und das ist erst der Anfang einer Zukunft, die irgendwann ohne uns auskommt. NEXT erzählt Miriam Meckel aus zwei Perspektiven. Aus der eines menschlichen Algorithmus und aus der eines letzten Menschen. Ein faszinierendes Gedankenspiel. Eine irritierende Reise in unsere digitale Zukunft. Das Buch entwirft die Utopie einer Welt, in der das menschliche Ermessen, der Zufall, die Gefühle und die Fehlertoleranz keine Rolle mehr spielen. Alles wird analysierbar. Um welchen Preis?

Also meine erste Reaktion war: Puh endlich geschafft! Ich muss sagen, das dies ein geschenktes Buch war und das mir diese Art von Büchern prinzipiell weniger zusagen als andere Bücher. Das mag vielleicht daran liegen, das dieses Buch für mich unter der Rubrik schwer verdaulich einzuordnen ist. Warum? Weil es in diesem Buch nur so vor Fachwissen und Fachworten so wimmelt. Auch englische Passagen kommen vor. Dadurch hat dieses Buch natürlich ein wahnsinnig guten Wortschatz und auch eine wahnsinnige Menge an Wissen, aber für den Mainstream wird das Buch weniger geeignet sein, denke ich mal. Der Ansatz ist sehr interessant, wie philosophisch, wenn man bedenkt das sich der Mensch dadurch abschafft indem er durch menschliche Algorithmen ersetzt wird. Wir versinken im Prinzip Netzwerken und machen uns selbst gläsern. Teilweise stimme ich zu, doch manchmal kam mir Gedanken wie, das die Menschlichkeit sich nicht abschaffen kann. Es gibt immer Unterschiede zwischen Mensch und Maschine. Vielleicht konnte ich der Argumentation auch nicht mehr folgen, aber definitiv ist dieser Einwurf ein sehr interessanter, wenn gleich auch ein sehr anstrengender Einblick in die Welt der Vertechnisierung der Welt, der Datennetzwerke, der Philosophie und Menschlichkeit. Es regt zum denken an, doch wünscht man sich eine etwas weniger komplizierte Wortwahl, aber vielleicht bin ich auch einfach nicht geschaffen worden für das Buch bzw. für die Zielgruppe dieses Buches. Die Idee des Buches damit man mich nicht falsch versteht ist eine sehr gute, doch die Umsetzung und Sprache des Werkes waren so gewählt, das ich froh war als ich mit dem Buch zuende war, da mich das Lesen doch sehr angestrengt hat, aber wenn jemand sich mit solch einer Thematik beschäftigt bzw. mit solchen Zukunftsvisionen, ist er sicherlich gut bedient und auch durch die NSA Geschichten gewinnt das Buch auch immer mehr an Aktualität.