Rezension

*+* Ein keltisches Amulett ermittelt *+*

Tödliche Saiten - Annette Warsönke

Tödliche Saiten
von Annette Warsönke

Inhaltsangabe:
Durch einen Unfall mit Fahrerflucht gerät auch das Leben des Polizisten Mike Strasslacher aus der Spur. Während seine Halbschwester Andrea nicht ansprechbar im Krankenhaus liegt, laufen die Ermittlungen nur schleppend. Mike findet Unterstützung durch die Ärztin Tanja Lehmann und schon bald kommen sich beide auch privat näher. Hilfe bekommt er auch von zwei alten Freunden – dem Geiger Paganini und Steven, dem Betreiber einer Detektei, die mit außergewöhnlichen Mitteln arbeitet. Doch es kommt zu weiteren Zwischenfällen, von denen einige tödlich enden. Als Mike von dem Amulett seines verstorbenen Vaters geheimnisvolle Flashbacks empfängt, beginnt er, an seinem Verstand zu zweifeln. (Quelle: Sieben Verlag)

Das Cover:
Es ist nahe am Titel des Buches angelehnt und zeigt eine blutende Geige aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Ein Bild, bei dem man durchaus zweimal hinschaut.

Meine Meinung:
Ich kam gut in den Krimi rein, zu Beginn ist alles gut verständlich und übersichtlich. Die Charaktere wurden vorgestellt, die Hintergründe der aktuellen Situation wurden angedeutet. Nach und nach verstärken sich jedoch die Verstrickungen der Protagonisten und auch verschiedener Handlungen. Ich konnte nicht immer uneingeschränkt folgen. Dies lag wohl auch daran, dass das Erzähltempo von „Tödliche Saiten“ recht hoch war. Wir springen hin und her und es fällt mir schwer, die Gedanken, die hinter allem stehen, schnell genug zu erfassen, zu bewerten und innerlich einzusortieren [:-)] Zeit zum Verschnaufen und Sackenlassen gab es leider nicht, es wurde gerade so viel wie nötig preisgegeben und dann ging es auch schon weiter.

Hatte Annette Warsönke in ihrem letzten Buch „Die Wahrheit steht zwischen den Seiten“ noch eine Schreibmaschine und andere Haushaltsgegenstände einen Mordfall aufklären lassen, ist es dieses Mal ein keltisches Amulett, das neben Tarot-Karten den Ermittlungen die entscheidenden Wendungen gibt.

Sehr passend ist für dieses Buch sein Titel gewählt, da es einen direkten Bezug zur Handlung hat und auch mit dem Cover werden die Saiten aufgegriffen. Dieser Fall mit all seinen Verstrickungen, Irrungen und Wirrungen ist sehr kreativ konstruiert. Für mich war die eine oder andere Wendung zu viel des Guten. Zudem ist der eigentliche Dreh- und Angelpunkt bezüglich der Ermittlungen, das keltische Amulett, zu blass geblieben.

Dass die Wirkungsweise eben dieses Amuletts frei erfunden ist, stört mich nicht, aber die Rahmenhandlung ist mehr als realitätsfern, womit ich mich immer ein wenig schwer tue.

Es hat mich also nicht gepackt. Ich wollte zwar wissen, wie alles zusammenhängt, aber Spannung kam für mich nicht wirklich auf. War auch alles ein bisschen sehr zackzack, es hätte gerne etwas ausführlicher sein können…so dick ist ”Tödliche Saiten” ja auch gar nicht… Dieses Buch würde ich nicht dem Thriller-Genre zuordnen, Krimi passt da eher für meinen Geschmack, da die Spannungskurve hin und wieder schwächelte.

Mein Fazit:
Wem ein kurzer, knackiger Schreibstil liegt und einen großen Erfindungsreichtum schätzt, wird diesen Krimi wohl mehr mögen als ich. Meine Wertung: 3 von 5 Sternen.

Infos zum Buch:
„Tödliche Saiten“ von Annette Warsönke ist am 01.01.2014 unter der ISBN-Nr. 9783864432798 im Sieben-Verlag erschienen. Es umfasst 204 Seiten und ist auch als eBook erhältlich. (Quelle: Sieben Verlag)