Rezension

Ein Kind des KGBs beim MI6

Der Spion und der Verräter -

Der Spion und der Verräter
von Ben Macintyre

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn der Spion ausspioniert wird… Der Spion und der Verräter erzählt die wahre Geschichte des Doppelagenten Oleg Gordijewski, ursprünglich ein Mann des KGB, angeworben vom MI6.
Bereits nach den ersten Seiten scheint es unglaublich und faszinierend zugleich, dass es sich dabei um eine wahre Geschichte handelt. Es ist wie ein Eintauchen in eine Parallelwelt, die der Geheimdienste, in die uns der Autor mitnimmt. Ein Kind des KGBs als Spion des MI6 und damit Inneneinsichten in zwei der mächtigsten Geheimdienste weltweit. Ich konnte bereits nach den ersten Seiten nicht aufhören zu lesen und kaum erwarten wie die Geschichte um Oleg Gordijewski sich weiterentwickelt. 

Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil erfahren wir viel über Gordijewskis Herkunft, Familie, und damit auch Prägung und Weg zum KGB. Im zweiten Teil steht die Zeit für den KGB und als Doppelagent in London und damit auch Gordijewskis Rolle bzw. seiner Informationen im Kalten Krieg im Mittelpunkt. Im letzten Teil folgt schließlich die eigentliche Enttarnung und spektakuläre Flucht aus Russland.

Wirklich interessant sind die vielen Inneneinsichten in die Funktionsweise beider Geheimdienste. Doch auch die Geschichte des Spions und seiner Familie kommt nicht zu kurz und hilft zu verstehen, wie er zum KGB kam und auch warum der MI6 später attraktiv für ihn war.

Der Schreibstil ist sehr flüßig, immer wieder musste ich innehalten und mich erinnern, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt, denn geschrieben ist die Geschichte um Oleg Gordijewski wie ein Roman bzw. Thriller, die Charaktere sind oft gut ausformuliert, die Umgebung detailreich geschildert.

Eine wertvolle Ergänzung und unbedingt erwähnenswert sind die vielen Originalfotos von Gordijewski, seiner Familie und Weggefährten zur Illustration der Handlung.

So wird Geschichte lebendig und macht richtig Freude beim Lesen!