Rezension

ein kleiner Fantasy-Schatz

Wüsteneis - Marko Z. Kristin

Wüsteneis
von Marko Z. Kristin

Bewertet mit 4.5 Sternen

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Klappentext
Eben~Welt zu Beginn des Jahres 633 z. z. ZA: Im hohen Norden Rahs, dem Reich der Himmelsberge, gewinnt eine betörende Geistesmacht an Wirksamkeit, deren Zentrum sich weitab der Grenzen jenes Landes weiß. Rotten von Binsenteufeln, vor langen, leidvollen Jahren an die Ränder der Packeiswüste vertrieben, ziehen erneut über die Randgebirge, fallen ein in Rah. Neben Mord und Raubzug verfolgen sie das Unterfangen, sich der Häupter der Schamanen jenes Landes zu bemächtigen und in deren Waldhütten nach einem Buch von geheimnisvoller Inschrift zu suchen. 
Worin liegt für die Bestien dabei nur der Wert? 
Selbst jene Schamanen des hohen Landes, die ihren Überfällen entgehen können, haben darauf zunächst keine gewisse Antwort. 
Nur eines scheint gewiss: Die Ereignisse sollen im Zusammenhang mit einer alten Prophezeiung stehen. Einer Prophezeiung, die vom Losbruch der Weltenläufte spricht und vom Erstehen der vier Auserkorenen, wie sie jener Geistesmacht von Folterwillen und Zerstörungslust eine Widernatur sein können. 
Werden die Auserkorenen in den Wirren des heraufziehenden Krieges der Verdammnis in der Lage sein, ihre Bestimmungspfade zu beschreiten und die Mächte der Willensgeister zu beschwören? Werden sie imstande sein, diese Mächte auf irdischen Fluren geltend zu machen und gegen die üble Gesinnung der Verdammnis zum Einsatz zu bringen? Oder sind die Schicksalswege Eben~Welts darauf ausgerichtet, die Verdammnis selbst heraufzubeschwören, die Wege der Auserkorenen im Chaos irdischer Zufallsketten umzuleiten?
Quelle: Amazon.de, Eingabename: "Wüsteneis - Losbruch der Weltenläufte Band 1"
Erster Satz
"Es heißt, auf einem Planeten, der dem unseren in vielen Dingen sehr ähnelte, wussten die Völker, von denen in diesen Schriften berichtet sein soll, von zwei Kontinenten."
aus "Wüsteneis - Losbruch der Weltenläufte Band 1" von Marko Z. Kristin, S. 9
Meinung
Ich muss zugeben, nach dem sehr anstengendem Prolog mag manch einer daran zweifeln, ob das Buch wirklich etwas für denjenigen ist. Zumindest ging es mir so. Allerdings hat sich das schnell geändert, spätestens ab ~ Seite 35. 
Der Autor hat nicht einfach so die Geschichte niedergeschrieben - nein, er hat die  Sprache benutzt, als wäre er ein Maler und das geschriebene Wort die Farbe, mit der er sein Kunstwerk gestaltet. Er hat einen sehr poetischen und komplexen Sprachgebrauch, was den durchschnittlichen Leser allerdings auch vor Probleme mit der Verständnis stellen könnte.
Nicht hilfreich für dieses Problem sind auch die schnellen und unvorbereiteten Perspektivenwechsel des auktorialen Erzählers, durch die man doch mal schnell ins Stolpern und Holpern geraten kann.
Nichts desto Trotz hat Marko Z. Kristin eine komplett neue fiktive Welt mit alt bewährten, aber auch komplett  neuen Wesen und Ideen geschaffen. Ein großes Lob an den Autor für die so detailliert ausgeklügelte Geschichte mit den tollen, spannenden und komplexen Hintergründen zum Rätseln und Mitdenken. Für erfahrene High Fantasy-Leser ist das wirklich etwas ganz Besonderes, wenn Autoren eine solch extrem vielschichtige und auch nachvollziehbare Welt erschaffen.
Was ich etwas an der Gestaltung des Buches doof finde, ist, dass die beiden Karten irgendwo mitten im Buch erst auftauchen. Hätte ich Beide von Anfang an gesehen, wären die vielen Reisen der Protagonisten viel leichter zu verfolgen gewesen.
Außerdem fände ich im nächsten Band ein Mini-Lexikon mit zusammengefassten Short-Infos und ein Personenregister ganz toll. Bei dieser extrem neuen und komplexen Welt wäre das mit Sicherheit sehr hilfreich.
Leider, leider, habe ich noch einen Kritikpunkt: Mit den Protagonisten wurde ich erst relativ spät und auch nur mäßig warm. Aber ich glaube mit den folgenden Bänden wird sich das deutlich bessern.
Auf jeden Fall haben mir die Illustrationen aber umso mehr gefallen! Das hat mich immer so an die alten Märchenbücher erinnert. Solche Bücher sind meiner Meinung nach richtige Schätze.
Mit Sicherheit werde ich das Buch noch ein zweites Mal lesen müssen, damit ich alles noch besser in mich rein saugen kann und mir merken kann. Vor allem, damit ich im zweiten Band auch zu 100% mitkomme. Denn bei diesem Band musste ich doch ein paar Mal nachlesen, weil der Sprachstil einfach nicht gerade leicht ist. :D
Fazit
4,5/5 Eulen
Dieses Buch ist weniger etwas für Fantasy-Anfänger, dafür aber ein Highlight für erfahrene und anspruchsvolle High Fantasy-Leser. Voraussetzung für dieses Buch ist auf jeden Fall die Fähigkeit aufmerksam, konzentriert und mit Köpfchen lesen zu können. Ansonsten kann man sehr schnell den Faden verlieren. Dafür ist dieses Buch mit viel Konzentration und Durchhaltevermögen ein wahrer Schatz.
Serie
Wüsteneis
Band 1:  Losbruch der Weltenläufte (2013)B
and 2:  ???
Weitere:  ???