Rezension

Ein "Kleinkünstler" bietet große Kunst

Das Känguru-Manifest - Marc-Uwe Kling

Das Känguru-Manifest
von Marc-Uwe Kling

Das kommunistische, Schnapspralinen-süchtige Känguru ist zurück, und natürlich auch sein Mitbewohner, der Kleinkünstler Marc-Uwe, der kein "Klein"künstler sein will. Marc-Uwe Klings "Das Känguru-Manifest" ist die Fortsetzung der "Känguru-Chroniken".

Das Känguru und der Kleinkünstler haben den Feind im eigenen Haus ausgemacht - ein in der Nachbarwohnung lebender Pinguin, das dieser einer geregelten Arbeit nachgeht, macht ihn nur noch verdächtiger. So wird ein "Asoziales Netzwerk" gegründet und Anti-Terror-Anschläge werden verübt. "Das Känguruh-Manifest" thematisiert Kapitalismuskritik und Tagespolitik (wie einen ach so weitsichtigen deutschen Autor, der auf den bahnbrechenden Gedanken kam, dass die Ausländer an den Problemen Deutschlands schuld sind) und endet mit einem Paukenschlag, so dass man sich nach Ende der Lektüre bereits auf den dritten Teil freut.

Das Buch strotzt vor (mal albernem, mal tiefsinnigem) Humor. Auch wenn das Känguru nach wie vor das Paradebeispiel eines Nassauers ist, muss man es einfach lieben. Wie bereits das Vorgängerbuch, ist "Das Känguru-Manifest" ein Lesegenuss allererster Güte, auch wenn das schockierend Neue der Idee beim zweiten Teil natürlich fehlt (fehlen muss).

Fazit: Gut gemacht Marc-Uwe, irgendwann kannst du das "Klein" beim "Kleinkünstler" vielleicht doch noch streichen.