Rezension

Ein Knaller

Durchs Feuer - Jenny Valentine

Durchs Feuer
von Jenny Valentine

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt aus dem Klappentext:

Die junge Iris macht ihr Ding, zündelt schon mal, und für ihre Eltern hat sie nur Verachtung übrig. Aber wen wundert das? Mutter Hannah sieht nicht nur aus wie eine Barbiepuppe, sondern ist genauso leblos, und Stiefvater Lowell, der verkrachte Soap-Darsteller, macht die Sache auch nicht besser. Dann tritt Ernest, Iris' leiblicher Vater, in ihr Leben und ändert alles. Er, an den Iris keine Erinnerungen mehr hat, liegt im Sterben. Wäre das nicht schon genug an emotionaler Belastung, so bringt Iris` Mutter das Fass zum Überlaufen. Geldgierig und raffsüchtig, wie sie ist, hat Hannah keinerlei Respekt für den Todkranken. Stattdessen sieht sie sich bereits als Millionenerbin, denn Ernest ist ein hoch betuchter Kunstsammler - allein mehrere Picassos hängen in seinem Haus. Doch Ernests Tod bringt Klarheit. Es ist ein Abgang wie ein Paukenschlag! - Und die letzte große Liebeserklärung an seine Tochter Iris.

 

Meinung:

Iris hat es wirklich nicht leicht im Leben. Ihre selbstsüchtige Mutter und deren Freund Lowell sind nur auf den äußeren Schein bedacht, häufen Schulden ohne Ende an und haben für Iris Bedürfnisse und Probleme kein Interesse. Verwundert es einen da, wenn man eine Vorliebe fürs Zündeln entwickelt? Als die Probleme sich in den USA für Iris und ihre Mutter häufen, brechen die drei ihre Zelte dort ab und kehren zurück nach Großbritannien. Dort erfahren sie, dass Iris Vater Ernest im Sterben liegt. Da dieser nicht gerade arm ist, sieht Iris Mutter ihre Chance, das ganz große Geld zu machen und bringt Iris wieder mit ihrem Vater zusammen. Doch die jahrelange Abwesenheit von Ernest hat Iris vorsichtig werden lassen. Kann sie ihm überhaupt trauen?

Iris ist eine Pyromanin. Ein Feuer zu legen bereitet ihr seelisches Gleichgewicht und entgegen allen Befürchtungen geht sie dabei sogar immer vorsichtig vor. Durch ihre Mutter hat sie eigentlich nur Vernachlässigung erfahren. Iris soll sich nach deren Vorstellungen verhalten und richten, um somit den größtmöglichen Nutzen für ihre Mutter darzustellen. Ich war wirklich entsetzt, wie kalt und gefühllos eine Mutter zu ihrem Kind sein kann. Dass Iris trotz allem immer noch pragmatisch und vernünftig ist, kann einen da nur verwundern. Auch Lowell ist kein wirklich sympathischer Charakter und konnte bei mir keine Punkte sammeln. Überaus interessant ist dafür Ernest gestaltet. Auch er ist nicht fehlerfrei, weist aber so viel mehr Charaktertiefe auf als seine Frau und deren Liebhaber. Jenny Valentines Figuren haben mir also dementsprechend gut gefallen, denn sie polarisieren, sind interessant und weisen die nötigen Tiefe aus, um glaubhaft zu agieren.

Die Geschichte ist intelligent und spannend umgesetzt. Trotz der relativen Kürze des Buches ist die Geschichte nicht flach und der Plot gut ausgearbeitet, so dass das Buch mit einem großen Knall endet, der mich zwar nicht ganz überrascht hat, aber den Roman sehr gut abgerundet hat. Jenny Valentines Schreibstil zieht einen direkt in die Geschichte hinein. Kurzweilig und prägnant, mit kurzen Kapiteln und einen sehr flüssigen Erzählton, fliegen die Seiten förmlich dahin. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive und Iris lässt uns an ihren Gefühlen, Gedanken und Erlebnissen teilhaben.

Vielen Dank an den DTV Verlag für das Rezensionsexemplar.

 

Fazit:

Durchs Feuer hat mich bewegt. Es ist spannend zu lesen, wie Jenny Valentine mit ihren Figuren abrechnet und Gerechtigkeit walten lässt. Iris ist eine unheimlich starke Protagonistin, die ich unheimlich gerne durch das Buch begleitet habe. Ein toller Erzählstil und ein guter Plot sorgen hier für stimmungsvolle Lesestunden.

Von mir gibt es 5 von 5 Punkten.