Rezension

Ein köstlicher Krimi, der bei mir Lachsalven hervorrief

Fleischeslust in Unterfilzbach -

Fleischeslust in Unterfilzbach
von Eva Adam

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Dorf ist zweigeteilt

Hansi Scharnagel, von Beruf Bauhofmitarbeiter, hat es nicht leicht. Seine Frau Bettina will ihm das Fleisch essen untersagen, seine Kinder werden mehr oder weniger flügge was Probleme aufwirft und das halbe Dorf erwartet, dass er bei der Aufklärung eines Mordes den eher langsamen Dietl Bernhard unterstützt.

Wird Hansi diesen ganzen Anforderungen, die man an ihn stellt gerecht werden können?

 

Das Cover des Buches hat mich beim ersten Blick darauf titeltechnisch erst einmal an einen Softporno denken lassen. Auf den zweiten Blick wurde aber klar, dass mit der Fleischeslust tatsächlich die Lust am Fleisch essen gemeint ist. Genau so wie das Cover ist auch das ganze Buch. Es steckt voller Irrungen und Wirrungen, die so gekonnt in Szene gesetzt wurden, das es mich an manchen Stellen vor Lachen fast zerrissen hat.

 

Herrliche Namenskreationen wie z. B. Berta, als die Mata Hari von Unterfilzbach zu bezeichnen, oder dem Schwein des Wirts den Namen Schweinsteiger zu geben und vieles mehr haben mich schmunzeln lassen.

Situationen, wie der kranke Hansi oder aber auch die Bemühungen Bettinas ihren Mann von einem gesünderen Lebenswandel zu überzeugen hat mich ganz stark an meine Situation hier vor Ort denken lassen, in der es mir oft genau so ergeht. So war ich ganz drin im Roman und fühlte mich auf diese Art nicht alleine mit meinen Männerproblemen.

 

Das es den Saxinger Max erwischen musste hat man von vorneherein gewusst, da es auf der Buchrückseite in der kurzen Inhaltsangabe schon erwähnt wurde. Wie dramatisch sich das ganze jedoch anließ und wer alles als Verdächtige zum Tatzeitpunkt in der Nähe war erstaunte mich doch etwas.

 

Die Ermittlungen des Polizisten Dietl gestalten sich eher stümperhaft, so dass der Hansi und seine Ermittlerkollegen da doch noch einiges ans Licht bringen müssen, bevor der Fall geklärt werden kann. Mit welchen Methoden man in Unterfilzbach ermittelt fand ich grandios. Der Einsatz ist auf jeden Fall bemerkenswert. Das hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau steht kann man auch hier wieder gut erkennen.

 

Schön fand ich auch das man einen Einblick in das Alltagsleben und die Gebräuche eines Dorfes in Niederbayern erhält. Auch das Leben im Hause Scharnagel ist nicht langweilig zu nennen, da es doch das ein oder andere Schmankerl parat hält was den Leser gut unterhält und Lachsalven hervorruft.

 

Die Unterfilzbacher sind mir auf jeden Fall, während des Lesens so ans Herz gewachsen, das ich mir sicherlich in der nächsten Zeit auch noch die ersten Fälle des Hansi Scharnagel in seinem beschaulichen Ort in Niederbayern, zu Gemüte führen werde.

Aus sicherer Quelle weiß ich das es auch wohl noch einen Folgeband geben, der aber noch ein Weilchen auf sich warten lassen wird. Aber ich habe Geduld, denn was lange währt wird sicherlich wieder sehr gut.