Rezension

Ein komplexer Krimi

Das doppelte Grab -

Das doppelte Grab
von Margarete Schwarzkopf

Bewertet mit 5 Sternen

Bei der Sanierung des Hauses, das ihr die kürzlich verstorbene Tante vererbt hat, findet die Kunsthistorikerin Anna Bentorp zwei Skelette. Das eine scheint ein antikes Skelett zu sein, denn neben einem römischen Schwert finden sich römische Goldmünzen aus der Zeit der Varus-Schlacht, das andere ist erheblich jünger.

 

Und wie passen die Einschübe aus dem Kölner Kloster des 16. Jahrhunderts zu der ganzen Geschichte? Kann es sein, dass die Schrift, die der Klosterbruder Ambrosius entdeckt hat, zu dem verschwundenen Kriegsschauplatz der Varus-Schlacht führt?

 

Anna Bentorp ist nun mitten in ihrem fünften Fall, denn die beiden Toten lassen der Hobby-Miss-Marple keine Ruhe. Wie immer trifft sich Anna mit dem Who-is-Who in der Gelehrten. Nicht jeder ist ein integrer Wissenschaftler. Eitelkeiten und Geldgier lassen den einen oder anderen sehr seltsam aussehen. Als dann noch weitere Menschen, die auf der Suche nach der Lösung des Rätsels ermordet werden, ist nicht nur die Kripo gefordert.

 

Meine Meinung:

 

Vor Kurzem habe ich „Der Meister und der Mörder“ mit Anna Bentorp gelesen und war daher auf diesen 5. Fall sehr neugierig und die Erwartungshaltung war entsprechend hoch. Ich bin nicht enttäuscht worden, wenn mir hier dennoch ein wenig die kunsthistorischen Kenntnisse Annas gefehlt haben. Die meisten Kunsthistoriker haben sich ja auf eine bestimmte Epoche spezialisiert. So Universalgenies sind eher selten.

 

Der Schreibstil führt uns gespannt durch die beiden Zeitebenen, wobei mir der Handlungsstrang im 16. Jahrhundert ein klein wenig besser gefallen hat. Gier und Intrigen im Kloster - jaja, mit der Beschaulichkeit ist es hinter Klostermauern nicht all zu weit her, denn auch hier regieren Neid und Missgunst. Ein bisschen übertrieben finde ich das Hickhack zwischen den beiden Polizisten Schumann und di Luccio. Die beiden sollten doch eher sachlich zusammenarbeiten.

 

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Ein bisschen muss ich über Annas Mutter grinsen, denn die wirkt manchmal ein wenig nervig. Aber, sie ist neunzig Jahre, da darf sie schon ein wenig schrullig sein.

 

Die Autorin hat mich ein wenig aufs Glatteis geführt, aber das darf ruhig so sein.

 

Fazit:

 

Ein komplexer Krimi auf zwei Zeitebenen, bei dem wenig so ist, wie es scheint. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.