Rezension

Ein komplexer Krimi

Das geerbte Weingut -

Das geerbte Weingut
von Roland Zingerle

Bewertet mit 5 Sternen

Im Wein liegt Wahrheit – und Blut ist ein ganz besonderer Saft

 

Roland Zingerle schickt Heinz Sablatnig, den Klagenfurter Berufsdetektiv, in seinem 6. Fall auf eine „Mission Impossible“.

 

Völlig unerwartet erbt Heinz Sablatnig das Lavanttaler Weingut Urban. Er ist weder verwandt noch verschwägert mit Daniel Vallant, dem Erblasser. Daher ist ihm schleierhaft, warum er - wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind - zu einem Weingut kommt, wo er doch lieber Bier trinkt. Die Antwort ist ziemlich ungewöhnlich: Daniel Vallant ist sich sicher, mit Arsen vergiftet worden zu sein und beauftragt Sablatnig, den Mörder zu finden.

 

Nun muss Heinz also mit den Enterbten sowie zwei Angestellten und einem geistig Behinderten unter einem Dach leben. Jeder könnte der Mörder sein: Tochter Marie, Thomas, der Bruder des Erblasser, der nach einem Unfall im Weingarten auf den Rollstuhl angewiesen ist, Fritz Pollheimer, der Winzer, der um seinen Job bangt. Selbst Angelika, die stumme Haushaltshilfe und den naschhaften Gidi kann er nicht ausschließen.

 

Und dann verschwindet eine historische Fahne einer alten Weinbruderschaft aus Daniel Vallants Büro ....

 

Meine Meinung:

 

Roland Zingerle hat sich für diesen 6. Fall für Heinz Sablatnig eine ziemlich komplexe und ungewöhnliche Geschichte ausgedacht. Ein Mann wird vergiftet und diktiert im Angesicht des unmittelbar bevorstehenden Todes, einem Notar sein Testament mit zahlreichen Klauseln. Das ist schon recht ungewöhnlich und sorgt damit für Spannung.

 

Dass die quasi enterbte Familie maßlos enttäuscht und wütend ist, ist menschlich nachvollziehbar. Die familiären Hintergründe, die Sablatnig nach und nach enthüllt, reichen einige Jahrzehnte zurück. Sehr geschickt tauchen wir in die Geschichte des Weinbaus in Österreichs südlichstem Bundesland ein. Sablatnig (und wir Leser) erfahren einiges, vielleicht bislang Unbekanntes über den Weinbau.

 

Der Diebstahl der Fahne hat mich ein wenig auf den Holzweg abbiegen lassen. Interessant auch der Einblick in die unterirdische Welt von Wolfsberg.

 

Die Auflösung ist ein wenig überraschend, doch stimmig.

 

Fazit:

 

Gerne gebe ich diesem komplexen Krimi 5 Sterne.