Rezension

Ein Leben in der Fremde

Wenn ich wiederkomme -

Wenn ich wiederkomme
von Marco Balzano

Bewertet mit 5 Sternen

Daniela lebt mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern, Manuel und Angelica, in einem kleinen Ort in Rumnänien. Sie ist arbeitslos und das Geld reicht vorne und hinten nicht. Um ihren Kindern die Chance auf ein besseres Leben und eine gute Ausbildung zu ermöglichen, macht Daniela sich in einer Nacht und Nebel Aktion auf nach Italien. In Mailand findet sie eine Anstellung als Altenpflegerin, das verdiente Geld schickt sie nach Hause. Sie arbeitet körperlich schwer und Gerät auch emotional an ihre Grenzen. Immer wieder denkt sie an das Ziel nach Hause zurück zu kehren, doch sie weiß, dass viele andere Frauen vor ihr das nicht geschafft haben. Danielas Schicksal steht stellvertretend für viele hunderte oder gar tausende Frauen aus Osteuropa, die ihr Land verlassen um als Kranken-oder Altenpflegerin in Süd-und Westeuropa zu arbeiten. Teilweise tun sie dies schwarz, teilweise auf legalem Wege über einen Vertrag oder eine seriöse Agentur. Beleuchtet wird in diesem emotionalen Roman nicht nur der Weg der Mutter, sondern auch der der Kinder die zurück gelassen wurden. Wie ergeht es ihnen, wenn die Mutter fehlt? Kann das Opfer der Mutter ihnen wirklich ein besseres Leben bescheren? Und was ist ein besseres Leben? Mit diesen und noch mehr Fragen setzt Marco Bolzano sich in diesem ergreifenden Roman auseinander. Ich persönlich konnte viele Parallelen zwischen Daniela und einer Frau aus Polen entdecken, die sehr liebevoll eine Nachbarin von mir pflegte bis diese verstarb. Es zeigt mir auf, wie realitätsnah dieser Roman ist. Die Frauen verlassen ihre Familie mit den besten Absichten und voller Hoffnung und doch gibt es letztendlich nur harte Arbeit und kein Glück oder im schlimmsten Fall eine Familie die es auseinander gerissen hat. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung. Sicherlich ist es kein einfaches, aber es ist ein sehr wichtiges Thema über das man sich mehr bewusst sein sollte.