Rezension

Ein Lese Vergnügen mit vielen fantastischen Elementen und schwarzem Humor

Die Chronik des Eisernen Druiden 01. Gehetzt - Kevin Hearne

Die Chronik des Eisernen Druiden 01. Gehetzt
von Kevin Hearne

Bewertet mit 5 Sternen

Gestaltung:
Die Covergestaltung passt perfekt zum Inhalt und genau so wie auf dem Bild stelle ich mir den tollkühnen Atticus und seinen Gefährten Oberon vor. Selbst die Umgebung entspricht der Vorstellung von der Gegend in der der Hauptprotagonist lebt.

Charaktere:
"Wenn mich Menschen fragen, wie alt ich bin, antworte ich ihnen einfach, einundzwanzig, und wenn sie davon ausgehen, damit wären Jahre und nicht Jahrzehnte oder Jahrhunderte gemeint, ist das wohl nicht meine Schuld, oder?" Zitat S. 7

Atticus ist einfach ein cooler Typ, der sein ganzes(langes) Leben schon mehr oder weniger auf der Flucht vor den Handlangern eines ziemlich stinkigen Gottes ist. Naja, der glaubt ja auch, dass er sein grandioses Schwert geklaut hat. Ist ja auch irgendwie ein bisschen was dran an dem Glauben, aber entspricht nicht ganz der Wahrheit. In Arizona fühlt Atticus sich pudelwohl und ist langsam aber sicher genervt von den ständigen Belästigungen der Kreaturen, die sein friedliches Dasein stören. Eines Tages bekommt er allerdings Nachricht, dass der, inzwischen vor Wut kochende, und vermeintliche Eigentümer des Schwertes höchstpersönlich unterwegs zu ihm sei. Natürlich hat Atticus nicht vor seine lieb gewonnene Heimat deshalb aufzugeben und so richtig daran glauben tut er auch nicht. Tja, bis der Tag kommt an dem der Ärger erst richtig losgeht...

Der Hauptcharakter Atticus hatte mich schon nach der ersten gelesenen Seite mit seinem Sarkasmus, seiner Direktheit und Wortwitz überzeugt. Er hat vor Nichts und Niemanden Angst und wenn doch, dann gibt er es einfach nicht zu. Im Gegensatz zu den Gottheiten, die ihm im Laufe der Geschichte über den Weg laufen hat er sich an die moderne Zeit angepasst und findet sie auch recht angenehm(mit Abstrichen). Eigentlich will er nur in Ruhe sein Leben genießen, aber irgendwie wollen das seine Feinde nicht.
Sein bester Kumpel ist ein Hund. Sein Wolfshund Oberon ist allerdings nicht einfach nur ein Hund, naja doch, aber ich würde ihn ja nicht erwähnen, wenn da nicht was Besonderes wäre... . Auf jedenfall ist Oberon ein klasse Kerl, der immer Fressen könnte, gerne Tee trinkt und am Meisten auf historische Figuren steht, die er nachahmen will.
Und weil Atticus nicht gerade selten in Schwierigkeiten gerät, die ja auch Alle ausgebügelt werden müssen hat er natürlich auch noch zwei Anwälte an seiner Seite: Einen Vampir(für die Nacht) und einen Werwolf(für Alles Andere).
Aber auch die äußerst liebenswürdige, (etwas) verrückte Dame ein paar Häuser weiter und der (nicht) vertrauenswürdige Hexenzirkel dürfen nicht unerwähnt bleiben.

Alle Charaktere aufzuführen würde den Rahmen hier sprengen, aber es kommen noch einige Mehr in dieser Geschichte vor und Alle wurden mit ihren Eigenarten sehr gut zur Geltung gebracht und beschrieben.

Schreibstil/Aufbau/Story:
Kevin Hearne beschreibt dieses kurzweilige Abenteuer aus der Sicht von Atticus (Ich-Form) und sein ganzer Schreibstil lässt den Leser nur so über die Seiten fliegen. Es gibt Bezeichnungen(irische Ausdrücke), die ich nicht kannte, aber das hat meinen Lesefluss nicht gestört. Außerdem wurden diese Begriffe nochmal auf den letzten Seiten erklärt. Informationen rund um die Charaktere und die Geschichte wurden perfekt an den dazugehörigen Stellen eingebunden. Allerdings waren das zeitweise so viele Hintergrundinfos, dass es in der ersten Hälfte auch mal zu "Längen" führte. Der Spannungsbogen baut sich trotzdem konstant weiter auf und endet dann im großen Finale. An sich fand ich aber nicht, dass dieser erste Band auf Spannung aufbaut, sondern auf Unterhaltungswert und der wurde grandios umgesetzt. Die Storyidee ist nichts besonderes: Ein Held, der sich gegen böse Mächte behaupten muss. ABER darauf kommt es hier auch weniger an, denn es ist einfach die einzigartige, erfrischende und sehr humorvolle Umsetzung, die mich als stillen Beobachter in dieses Werk eintauchen lassen konnte.
Außerdem finde ich die Verbindung von heutiger moderner Zeit und den altertümlichen Ansichten wirklich gelungen. Die einfallsreichen und witzigen Mono-/Dialoge haben des Öfteren ein herzhaftes Lachen aus meinen Lungen gezaubert.

Meine Meinung:
"Die Chronik des eisernen Druiden" von Kevin Hearne hat sich als etwas ganz Anderes raus gestellt, als ich erwartet hatte. Und trotzdem oder gerade deshalb(?) bin ich begeistert von diesem einfallsreichen und kurzweiligen Fantasy Abenteuer. Der Autor konnte mich mit einem absolut coolen Helden, genialen (Charakter)ideen und einer noch besseren Umsetzung komplett überzeugen. Eine kreative Kombination aus vielen fantastischen Elementen mit einer guten Portion (schwarzem)Humor geben diesem Werk dabei noch den letzten Schliff. Ich habe dieses Buch einfach nur genossen und drücke deshalb auch gerne ein Auge zu, was die kleinen Leselängen betrifft. Von mir bekommt es eine klare Leseempfehlung und die volle Punktzahl.
Nun erwarte ich gespannt den zweiten Band!

Bewertung:

Inhalt: 4,5 /5
Gestaltung:4/5
Charaktere: 5/5
Schreibstil: 5/5
Aufbau: 5/5

Gesamturteil:
5 von 5
©katiesfanstasticdystopia.blogspot