Rezension

Ein Liebesbrief überlebt Jahrhunderte

Der Liebesbrief - Rachel Hauck

Der Liebesbrief
von Rachel Hauck

Bewertet mit 3 Sternen

Der Liebesbrief“ ist nicht nur der Titel des Romans und im Mittelpunkt des Covers abgebildet, er spielt darüber hinaus auch noch eine nicht unerhebliche Rolle im Leben mehrerer Menschen.

Es stehen sich zwei Zeitebenen gegenüber. Die Zeit des Unabhängigkeitskriegs um 1780 und das Hollywood von heute. In der Vergangenheit treffen wir auf Esther und Hamilton, die sich bereits seit Kindertagen kennen. Im Laufe der Jahre haben sich die Gefühle aber verändert und Esther steht trotz des Standesunterschiedes und der ablehnenden Einstellung ihres Vaters zu Hamilton, obwohl dieser sich noch sehr schwer damit tut. Dann bricht der Krieg aus und verändert alles.

Im Hollywood der Gegenwart hat sich Chloe´, eine Schauspielerin und „Königin der Sterbeszenen“ in ein Drehbuch verliebt, das auf einer wahren Geschichte basiert, nämlich der von Esther und Hamilton. Zudem ist der Drehbuchautor Jesse ein Nachfahre von Hamilton. Chloe´kämpft um diese Rolle und bekommt sie letztendlich.

Chloe´ ist überzeugt, dass es die einzige, wahre Liebe gibt. Sie hat aber nach vielen Enttäuschungen Trost in  ihrem Glauben gefunden. Auch  Jesse hat sein ganz persönliches Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen, und wird immer noch von seiner Schuld erdrückt.  So sind beide zunächst etwas überfordert, als aus Freundschaft Liebe wird.

 

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Jedes Kapitel ist einer Person zugeordnet, was mir sehr gut gefallen und die Zeitsprünge übersichtlicher gemacht hat.

Obwohl mir alle 4 Protagonisten gleich sympathisch waren habe ich Esther besonders in mein Herz geschlossen. Für ihre Zeit finde ich sie sehr fortschrittlich, denn sie spricht offen aus, was sie fühlt und denkt und scheut auch keine Auseinandersetzung mit ihrem Vater.

Allen 4 haben eine Gemeinsamkeit: ihren Glauben, aus dem sie Kraft für ihr Leben schöpfen.

Mehr überzeugt hat mich allerdings der Handlungsstrang um Esther und Hamilton; insbesondere ihr unerwartetes  Zusammentreffen nach etlichen Jahren war für mich eine runde Sache, das Happy End der Gegenwart war mir dann doch zu „hollywoodlastig“.

Insgesamt gesehen ein netter  Roman, der mich aber nicht wirklich mitreißen konnte