Rezension

Ein Meisterwerk

Der Report der Magd - Margaret Atwood

Der Report der Magd
von Margaret Atwood

Bewertet mit 4 Sternen

Der Report der Magd ist eine Dystopie, welche zum nachdenken einlädt und einen Blick in die Zukunft wirft. Margaret Atwood hat mit diesem Buch einen wirklich guten Roman geschrieben welcher spannender nicht sein könnte.

Die Story hat mir gut gefallen. Der rote Faden war gut erkennbar und durch die Einteilung in die Abschnitte konnte dem Buch gut gefolgt werden. Mir gefiel der Hintergrund der Geschichte sehr gut. Er war spannend und erschreckend realistisch. Ich konnte mir gut vorstellen, dass beispielsweise die Amerikaner auf solch eine Idee kommen würden und fruchtbare Frauen so gesehen versklavt werden.

Der Schreibstil der Autorin war nicht wirklich mein gewohnter Schreibstil. Es war manchmal schwer zu verstehen oder dahinter zu blicken, wann jetzt einer spricht und wann etwas gedacht wird. Dieses Buch verlangt danach, sehr aufmerksam gelesen zu werden. Immer wieder machte ich Pausen dazwischen da es sich fast schon anstrengend anfühlte, so aufmerksam zu lesen wie es das Buch benötigt um alles mitzukriegen. Dies wäre aber auch mein einziger Kritikpunkt an dem Buch.

Das Cover hat mir recht gut gefallen. Es zeigt eine Magd in ihrem roten Kleid und die Schrift hebt sich davon gut ab. Insgesamt stellt es gut dar, was einen in dem Buch erwartet.

Die Charaktere haben mir recht gut gefallen. Unsere Protagonistin wirkte auf mich sehr stark und doch zu den passenden Momenten labil. Die Autorin hat sich Gedanken über die Gestaltung der Charaktere gemacht und dies merkt man während dem Lesen. Keine nicht nachvollziehbaren Handlungen, keine Fehler im Verhalten. Es war angenehm den Charakteren zu folgen und deren Verbindungen zu erkennen.

Mein liebster Charakter war allerdings der Kommandant. Der Leser merkt, dass er eigentlich nicht der Gute ist, welcher er vorgibt zu sein und doch hält er eine Maske aufrecht. Dieser Zwiespalt, der sich bei mir während dem Lesen bildete, führt dazu, dass ich ihn gleichermaßen mochte wie hasste. Hier hat die Autorin sowohl Antagonist wie auch Protagonist ineinander vereint da der Leser nicht weiß, was genau der Kommandant jetzt ist.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich würde es jederzeit weiterempfehlen, da es ein wichtiges Thema behandelt und teilweise unsere Fehler vor Augen führt. Das Buch erhält von mir 4 von 5 Sternen da der Schreibstil mir nicht gut gefallen hat und es schwer machte, dem Buch zu folgen. Inhalt, Charaktere sowie roter Faden haben mir sehr gut gefallen und ich kann hier nichts bemängeln. Margaret Atwood hat hier ein nachhaltiges Meisterwerk geschaffen und ich bin gespannt, was die Zukunft bringt.