Rezension

Ein menschlicher Streuner findet sein Zuhause

Ein Streuner kehrt heim - Nick Trout

Ein Streuner kehrt heim
von Nick Trout

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wenn ich nicht über eine Rezension von dieser Geschichte gestolpert wäre, wäre dieses tolle Buch wohl nie bei mir gelandet. Durch das Cover hatte ich den Eindruck, es geht um die Geschichte eines kleinen Hundes und daher hatte ich mir den Klappentext erst gar nicht angeschaut.

Der Streuner in diesem Buch ist aber ein Mensch aus Fleich und Blut und Tierarzt, bzw. Tierpathologe, der nach dem Tod seine Vaters noch einmal in seinen Heimatort kommt, um den Nachlass zu regeln.

Zu Beginn war mir Cyrus nicht sonderlich sympathisch. Sehr verschlossen und gefühlskalt kommt er dem Leser vor, nur darauf bedacht schnellstmöglich die Praxis loszuwerden und wieder zu verschwinden.
Die Einwohner des Ortes und deren Haustiere machen es ihm aber nicht so einfach und nach und nach erfährt der Leser, wie es zu dem Zerwürfnis zwischen Cyrus und seinem Vater kam und auch Cyrus erfährt nach und nach Dinge, die einiges in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Die zarte Liebesgeschichte, die sich mit ihm und Amy anbahnt, rundet die Geschichte letztendlich noch wunderbar ab.

Der Schreibstil des Buches war wunderbar leicht und locker und ließ sich wunderbar weglesen.

Einen Punkt muß ich allerdings bemängeln: Cyrus ist Tierpathologe und man hat in dem Buch den Eindruck, daß er gar nicht wirklich weiß, wie er seine tierischen Patienten behandeln soll. Da haben sich mir als Tierbesitzerin natürlich die Haare im Nacken hochgestellt, wer möchte schon sein geliebtes Tier in die Hände eines Tierarztes geben, der augenscheinlich nicht wirklich weiß, was er tut? Im Nachwort entschuldigt sich der Autor für diese Darstellung, auch ein Tierpathologe ist ein ausgebildeter Tierarzt.

Fazit: Wunderbare Geschichte eines menschlichen Streuners, der sein Zuhause findet