Rezension

Ein Mord kommt selten alleine

Der gute Mensch von Düsteroda
von Andreas Kolb

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchbeschreibung: ==

Samuel Pistorius dient der beschaulichen Thüringer Kirchengemeinde Düsteroda seit zehn Jahren als Pfarrer. Hingebungsvoll kümmert er sich um seine Schäfchen selbst wenn er ihre Verlogenheit manchmal kaum erträgt.

Auch als einer der schlimmsten Sünder, der Geschäftsmann Günther Blech, angeschossen vor einen Lkw rennt, sieht Kommissar Brückner in Pistorius nur den guten Hirten. Welche Abgründe verbergen sich da in der Thüringer Idylle?

 

== Leseeindrücke: ==

In dem kleinen Thüringer Ort Düsteroda geht es düster zu: Wir lernen den Pfarrer Samuel Pistorius kennen, der im thüringischen Ort Düsteroda - den ich im übrigen auf der Landkarte nicht finden konnte - seit zehn Jahren seiner Gemeinde mehr oder weniger dient. Aber nicht nur seiner Gemeinde dient er, sondern auch seinem Auftraggeber den "Ausschuss" für diesen er Auftragsmorde ausführt. Aber er ist nicht der einzige Mörder in diesem Krimi, bei dem man übrigens von vornherein weiß, wer den ermordet, aber die Motive und Hintergründe nicht kennt. Ein Toter jagt den nächsten, ein Mörder kommt selten alleine und zum Schluss jagt jeder jeden.

Die Charaktere werden allesamt gut vorstellbar und detailliert beschrieben und wurden vor meinem lesenden Augen lebendig. Hauptprotagonist ist der Herr Pfarrer. Er redet wie ihm der Schnabel gewachsen ist, schreckt auch nicht vor Fäkalsprache zurück und wirkt recht locker. An seiner Seite lernen wir auch Kommissar Brückner kennen, der sich ausgerechnet beim Pfarrer einquartiert und beide zusammen ergeben ein unschlagbares Team.

Die Handlung ist anfangs zwar wunderbar leicht zu lesen, aber das volle Ausmaß an den Geschehnissen erfahren wir erst gegen Ende des Krimis. Dieser Thüringer Krimi ist schon eher eine Krimödie, den in jedem Kapitel habe ich schmunzeln bis herzhaft lachen müssen, da die Schreibweise so voller schwarzem Humor und Ironie steckt, dass ich selten einen Krimi mit düsterem Ausgang gelesen habe, der zugleich so spritzig und witzig war.

Ich habe diesen Krimi fast in einem Rutsch gelesen, da dieses Buch sich nicht nur inhaltlich so locker leicht lesen lässt, sondern auch die Schriftgröße empfinde ich als sehr augenfreundlich und angenehm. 24 wunderbar kurze und unterhaltsame Kapitel verteilen sich auf knapp 200 Seiten.

Das Cover mit dem Kreuz  in der Waldlichtung wirkt schon unheimlich und düster, passend eben auch zu Düsteroda.

Sehr gerne vergebe ich für diese kurzweilige Unterhaltung 5 von 5 Sternen!

© esposa1969