Rezension

Ein mystischer Jugendroman mit interessantem Finale.

Akademie der Dämmerung - Anne Applegate

Akademie der Dämmerung
von Anne Applegate

Bewertet mit 3.5 Sternen

Camden hat einen Platz an der Lethe-Akademie erhalten. Der Neuanfang ist genau das, was sie nach dem Streit mit ihrer Freundin braucht. Doch hinter der glatten Fassade verbergen sich dunkle Geheimnisse. Niemand scheint sich dafür zu interessieren, als plötzlich eine Mitschülerin verschwindet. Merkwürdige Ereignisse häufen sich. Zum Glück gibt es da noch den unglaublich gut aussehenden, sportlichen Mark Elliott.

Die Lethe-Akademie ist ein großes altehrwürdiges Internat. Camden freut sich nach dem großen Streit mit ihrer Freundin auf diesen Neuanfang. Schnell findet sie neue Freundinnen und merkt, wem sie am besten aus dem Weg gehen sollte. Ein besonderer Lichtblick auf dem Campus ist Mark Elliott. An ihn verliert Camden schon am ersten Tag ihr Herz. Doch hinter der glänzenden Oberfläche der Schule verbergen sich tiefe Abgründe. Niemand scheint sich wirklich dafür zu interessieren, als plötzlich ein Mädchen verschwindet. Sie wurde gesehen, wie sie zu Barnaby Charon ins Auto stieg. Er ist Gründer der Lethe-Akademie und richtig gruselig. In einem dunklen Spiel scheint er alle Fäden in der Hand zu halten. Dann beginnen Camden seltsame Alpträume zu plagen. Als plötzlich eine seltene alte Münze auftaucht, stellt sie Nachforschungen an.

In der Mythologie bringt der Fährmann Charon die Seelen Verstorbener über den Fluss Lethe. Für seine Dienstleistungen verlangt er eine Münze. Diese muss sich der Verstorbene im Laufe seines Lebens erarbeiten. Doch was ist mit jenen, die aus dem Leben gerissen werden, ohne wirklich gelebt zu haben?

Wenn man Bücher in Farben beschreiben könnte, dann würde dieses mit hellgrau beginnen und mit tiefschwarz enden. Dieser Roman ist sehr spannend geschrieben und die Handlung schreitet zügig voran. Der Leser wird von einem dunklen Sog gepackt, der ihn erst am Ende wieder frei gibt. Die Spannung steigt bis zum Schluss. Mir ging es beim Lesen genau wie der Protagonistin. Ich wollte diesen Ausgang einfach nicht wahrhaben. So ein Ende hatte meine Fantasie nicht geplant. Es ist so traurig, dass ich jedem sensiblen Leser Taschentücher empfehle. Der Schluss hat mich allerdings nicht wirklich befriedigt. Viele meiner Fragen blieben unbeantwortet.

Ähnlich erging es meinem Sohn. Wir haben im Anschluss an die Lektüre eine halbe Nacht über ein Leben nach dem Tod philosophiert. Grundsätzlich finden wir aber das Bild, welches die Autorin zeichnet, interessant. Ein mystischer Jugendroman zum Tod und dem Leben danach.