Rezension

Ein neuer Job

Der wunde Himmel - Jeannette Oertel

Der wunde Himmel
von Jeannette Oertel

Das Cover ist zum Inhalt des Buches sehr gut gewählt. Es zeigt etwas von der Lebensgeschichte der Protagonistin. Sie beginnt einen neuen Job in einer fiktiven arabischen Botschaft in Berlin. Der erste Tag in der Botschaft ist für die Protagonistin, Tabea Blum, der Weg in eine fremde faszinierende Welt. Als Assistentin des residierende Botschafters gerät sie zunehmend in das Geflecht der diplomatischen Aktivitäten. Daneben lernt sie die Machtstrukturen innerhalb der Botschaft immer mehr kennen. Die aufkeimende Liebe zum Geheimdienstoffizier Rayan Mansur zieht sie in einen Strudel aus Liebe, Eifersucht und geheimdienstlicher Tätigkeit. Dabei tauchen immer wieder Bilder ihrer Vergangenheit aus der Jugend in der ehemaligen DDR auf. Es gibt Verknüpfungen, die in ihre Familie greifen. Zwischen den Erzählsträngen wird Tabea aufgerieben.Ihre Konturen werden wund. Zunehmend schwerer fällt es ihr in der Realität zu funktionieren.

Die Autorin, Jeanette Oertel, hat sich für ihr Erstlingswerk ein schwieriges, breitgefächertes Thema ausgesucht. Dabei ist ihr eine gute Mischung aus Realität und Fiktion gelungen. Das Milieu rund um die Botschaft ist sehr passend beschrieben. Als Leserin konnte ich ihr dahin gut folgen. Teilweise hatte ich Schwierigkeiten die Erzählstränge der Vergangenheit in den Lesefluß zu integrieren. Das Buch wurde zu einem Werk, welches mich zum weiterlesen zwang, wenn ich es gerne zur Seite gelegt hätte. Es ist der Autorin gelungen, die einzelnen Stränge ihrer Geschichte wieder zu einem positiven Ende zusammenzuführen. Ganz aufgelöst wurde die sich eingeschlichenen Geheimnisse nicht. Da ist die Phantasie des Lesers gefragt.

Jeanette Oertel ist ein sehr faszinierendes Erstlingswerk gelungen, das mir als Leserin Einblick in ein fremdes Milieu gab.