Rezension

Ein Pageturner für spannende Lesestunden

D.I. Grace: Schwarzes Herz - Matthew J. Arlidge

D.I. Grace: Schwarzes Herz
von Matthew J. Arlidge

Wenn ich einen Thriller lese, mag ich üblicherweise keine Storys, in denen die Jagd nach einem Serienmörder im Zentrum des Geschehens steht. Auch hier schätze ich eine gut geplottete, spannende Handlung, interessante Personen, die detailliert charakterisiert sind, und einen flüssigen, nicht mit Adjektiven überladenen Schreibstil.

Zu meiner Überraschung habe ich dies in den Detective Inspector Grace-Thrillern des Briten Matthew Arlidge gefunden. Bereits der erste Band der Reihe „Eene. Meene: Einer lebt, einer stirbt“ überzeugte durch eine raffinierte Story mit einer außergewöhnlichen Protagonistin, D.I. Helen Grace. Das sollte keine Überraschung sein, hat der Autor doch seine Fähigkeiten als Drehbuchschreiber für die erfolgreichen Serien  der BBC in fünfzehn Jahren bewiesen. Und dass er weiß, wie man spannend plottet, hat er nicht nur mit seinem Erstling bewiesen, der übrigens das erfolgreichste britische Krimidebüt 2014 war. Mittlerweile erscheint die  Reihe übrigens in 27 Ländern.

In „D.I. Grace: Schwarzes Herz“ (gerade im Rowohlt Verlag erschienen) gilt es zwar einen neuen Fall zu lösen, aber gleichzeitig wird auch die Geschichte von Helen Grace und ihrem Team  fortgeschrieben. Nach den dramatischen Ereignissen am Ende von „Eene. Meene“ hat sich das Team verändert. Einige sind bereits wieder im Einsatz, andere kämpfen noch immer mit den physischen und psychischen Verletzungen, die sie davongetragen haben. Doch all das muss zur Seite geschoben werden, denn ein brutaler Serienmörder treibt sein Unwesen in den heruntergekommenen Gegenden von Southampton. Die Opfer sind immer ehrenwerte Mitglieder der Gesellschaft – oder etwa doch nicht?

Obwohl die Story an sich nichts bietet, was man noch nie gelesen hätte - M. J. Arlidge weiß sehr gut, wie man Spannung erzeugt. Zum einen arbeitet er ausschließlich mit vielen  kurzen Kapiteln, zum anderen baut er jede Menge Cliffhanger der verschiedensten Art ein. Außerdem spielt er mit den verschiedenen Perspektiven und wechselt munter zwischen dem Mordfall und den persönlichen Befindlichkeiten und privaten Problemen der Ermittler hin und her. So entwickelt sich ein Sog, dem sich der Leser kaum entziehen kann, und genau aus diesen genannten Gründen ist  „D.I. Grace: Schwarzes Herz“ ein Pageturner im wahrsten Sinn des Wortes, der mir, wie bereits der Vorgänger, spannende Lesestunden beschert hat!

Zwei Anmerkungen zum Schluss: Es ist von Vorteil, wenn man den Vorgänger gelesen hat, da es im Laufe der Handlung immer wieder Verweise auf die Geschehnisse des ersten Bandes gibt. Außerdem ist es wesentlich interessanter, die Entwicklung der Personen beobachten zu können.

Und wer wissen möchte, wie die Reihe um Helen Grace und ihr Team weitergeht: am 21. Mai erscheint „D. I. Grace: Kalter Ort (Ein Fall für Helen Grace 3) im Rowohlt Verlag. Ich freue mich schon darauf!