Rezension

Ein Panther-Auftakt voller Drama und Romantik

Black - Das Herz der Panther - Lana Rotaru

Black - Das Herz der Panther
von Lana Rotaru

Bewertet mit 4 Sternen

Lia ist eine ganz gewöhnliche Highschool-Schülerin: mit ihrer besten Freundin Sky ist sie bei den Cheerleadern und darf Lucas aus der Schul-Basketball-Mannschaft ihren Freund nennen. So läuft ihr Leben in absolut geregelten Bahnen – bis eines Tages mit den Zwillingen Alexander und Graham Black zwei neue Schüler in ihrem Klassenraum (und in ihrem Leben) auftauchen, die ihren Alltag gehörig auf den Kopf stellen: die Brüder tauchen fortan immer im richtigen Moment auf, während Lia sich ständig beobachtet und auf eine merkwürdige Art zu Graham und Alexander hingezogen fühlt... was steckt hinter dem plötzlichen Auftauchen der Zwillinge und was hat Lia damit zu tun? Mit dem Ergründen dieser Frage beginnt für Lia ein hochgradig emotionales Abenteuer, von dem sie vorher sicher nie zu träumen gewagt hätte...

… und so darf der Leser in „Black: Das Herz der Panther“ von Lana Rotaru die junge Protagonistin Lia über insgesamt 31 Kapitel plus Epilog bei genau diesem Abenteuer begleiten!

Zunächst sei gesagt, dass mir der Einstieg in die Geschichte dank des sehr angenehmen Schreibstils schnell gelungen und leicht gefallen ist. Erzählt wird die Geschichte dabei hauptsächlich aus der Perspektive der weiblichen Hauptfigur.

Mit Lia als Protagonistin habe ich es persönlich nicht immer leicht gehabt. Grundsätzlich war sie mir durchaus sympathisch, viele ihrer Reaktionen, Gedankengänge und Handlungen konnte ich aber leider nicht wirklich nachvollziehen. Natürlich handelt es sich bei ihr um eine Highschool-Schülerin und damit um eine recht junge Figur, an einigen Stellen hätte ich mir allerdings durchaus etwas mehr geistige Reife von ihr gewünscht. So wurden viele Situationen unnötig und überspitzt dramatisch, was ja vielleicht ab und zu in Hinblick auf eine nicht komplett reibungslos verlaufende Handlung nicht völlig sinnlos ist, auf Dauer aber schon recht anstrengend wurde.

Der Klappentext macht ja bereits kein Geheimnis daraus, dass eine Dreiecks-Liebesgeschichte hier einen zentralen Teil der Handlung einnimmt. Nach der Lektüre kann ich jedoch sagen, dass diese Problematik tatsächlich den überwiegenden Teil des Buches ausmacht. In diesem Sinne: wenn man Geschichten dieser Art mag, kommt man hier voll auf seine Kosten, denn die wenig entscheidungsfreudige beziehungsweise stets leicht umzustimmende Protagonistin sorgt für ein ständiges Hin und Her der Gefühle, das einen als Leser wohl entweder stark emotional mitnimmt oder eben total wahnsinnig macht.

Aber auch die Brüder Black sind insgesamt sicher nicht ganz unschuldig an diesem unübersichtlichen Gefühlschaos. Darauf möchte ich an dieser Stelle aber nicht weiter eingehen und nur betonen, dass die Autorin hier mit Alexander und Graham zwei überaus interessante Charaktere mit ganz individuellen Stärken und Schwächen geschaffen hat, über die man gerne liest. Insofern kann man wohl zumindest im Ansatz nachvollziehen, warum Lia da eine endgültige Entscheidung schwer fällt.

Neben diesem stark ausgeschmückten Handlungsstrang über die Beziehung der Hauptfiguren zueinander weist die Geschichte aber auch abenteuerliche und actionreiche Aspekte auf, wobei die von Titel und Cover in Aussicht gestellte Fantasy-Ebene für meinen Geschmack hier ein wenig zu kurz gekommen ist. Insgesamt ist die Handlung hier aber interessant und kurzweilig durchdacht und gestrickt. Wenn ich nicht gerade eine der Figuren schütteln wollte, damit diese zur Vernunft kommt, habe ich die Geschichte gespannt verfolgt und die Seiten sind nur so dahin geflogen. Insofern habe ich das Buch trotz der erwähnten Schwächen – die wohl allerdings hauptsächlich darauf beruhen, dass ich ganz persönlich Liebes-Drama zwischen mehr als zwei Personen normalerweise nur in geringen Dosen vertrage – wegen der interessanten Ausgangsidee und der gelungenen Umsetzung gerne gelesen und dabei als unterhaltsam empfunden.

Abschließend sei an dieser Stelle nun noch erwähnt, dass es sich bei „Black: Das Herz der Panther“ um den ersten Teil einer Trilogie handelt. Gerade in Hinblick auf diesen Aspekt muss ich sagen, dass das Ende hier sehr gut gelungen ist: es bietet meiner Meinung nach einen durchaus zufriedenstellenden Abschluss für den ersten Band, lässt aber gleichzeitig noch genügend Fragen offen, die den Leser neugierig auf die Fortsetzung der Geschichte rund um Lia und die Brüder Black machen!

Fazit: eine manchmal etwas anstrengende Protagonistin, aber insgesamt eine tolle Handlungsidee und wirklich schöne Geschichte!