Ein Roman nicht nur für Jugendliche
Helena Stefanie Filius, genannt Fanny ist 16. Ihre Mutter ist mit ihrem Fechtlehrer Benno nach Berlin durchgebrannt und ihr Vater Martin, Archäologe in Ägypten, hat jetzt einen Job in Hamburg und kümmert sich nun um seine Tochter. Als er von seiner Tante Hedi ein Häuschen auf Sylt erbt, wird auch der Sommerurlaub dorthin verlegt. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit erfährt Fanny, dass sie mit Hund Jasper nicht allein bleiben werden, sondern dass Vaters Bekannte Svea mit ihrer 10-jährigen Tochter Frida nebst schwangerer Natter Marzipan anrücken werden. Na toll! Am Strand lernt sie dann Jan kennen und mit ihm und einer Radiodurchsage beginnt das Abenteuer Sylt mit seinen Dünen und Bunkern...
Karin Baron ist meines Erachtens ein guter Jugendkrimi gelungen. Bereits der Titel macht Lust aufs Lesen und das Cover lässt auf eine ober- und eine unterirdische Story schließen und macht neugierig. Die Schreibweise hat meinem Leseverhalten sehr zugesagt. Sie ist locker und leicht lesbar und auf Jugendliche zugeschnitten. Ich bin leicht in die Geschichte, die von Fanny in der Ich-Form erzählt wird, eingestiegen und habe mich gut unterhalten gefühlt. Die Protagonisten waren mir von Anfang an sympathisch mit ihren kleinen Macken und ihren eigenen Naturellen. Frida fand ich mit ihren 10 Jahren manchmal etwas überzogen gezeichnet, was aber anderen Lesern vielleicht nicht auffallen wird und nicht störend gewirkt hat. Und auch die kleine Liebesgeschichte zwischen Fanny und Jan hat gut hier rein gepasst.
23 Kapitel Lesevergnügen, gepaart mit Geschichte vom Sylt in der Zeit des 2. Weltkrieges, einer Skizze mit den Bunkern auf Sylt, kleinen Episoden aus der Schickieria des heutigen Sylt und den Briefen des jungen Mädchens Mia, die gerade erfahren musste, dass ihr Vater nicht ihr Vater ist.
FAZIT:
Ein gelungenes, vielschichtiges, spannendes und witziges Jugendbuch - nicht nur für Jugendliche.