Rezension

ein ruhiger Krimi mit viel Lokalkolorid

Börsentöpfchen - Alida Leimbach

Börsentöpfchen
von Alida Leimbach

Bewertet mit 4 Sternen

"Börsentöpfchen" ist der nunmehr 3. Krimi der Autorin Alida Leimbach und als Osnabrückerin konnte ich mir dieses Buch natürlich nicht entgehen lassen, zumal mir das Cover mit den Treppengiebelhäusern unseres Rathausplatzes, sehr gut gefallen hat. Belohnt wurde ich mit einem Krimi, der mich an viele bekannte Orte meiner Heimatstadt führte und zudem noch sehr unterhaltsam war.

Inspiriert durch die Bankenkrise, hat die Autorin einen Krimi geschrieben, an dessen Anfang der Tod eines Bankers steht. Simon Birklund wird tot in seinem Arbeitszimmer aufgefunden und der den Tod feststellende Arzt attestiert einen Herzinfarkt. Da die Ehefrau eine Einäscherung ihres Gatten plant, wird der Leichnam, wie es üblich ist, ein zweites Mal untersucht und dabei stellt man Würgemale am Hals des Toten fest. Mord oder Selbstmord ?
Birthe Schöndorf ermittelt mit ihrem neuen Kollegen Carlo Oltmann und die Ermittlungen gestalten sich nicht einfach.

Der Osnabrück-Krimi hat mir natürlich sehr viel Spaß gemacht, da ich viele Orte und Straßen kannte und sofort Bilder im Kopf hatte, die diesen Krimi für mich interessant machten. Doch auch die Thematik hat mir gefallen, obwohl ich sagen muss, dass ich mich erst einlesen musste und nicht sofort begeistert war. Doch die Autorin hat viele falsche Spuren gelegt und einige potentielle Mörder präsentiert und somit die Spannung für einen unterhaltsamen Krimi gelegt, der dann auch noch mit sympathischen Charakteren aufwartete. Birthe Schöndorf und Carlo Coltmann sind beides Sympathieträger. Außerdem wurden die Gedanken, Sorgen und Nöte von geprellten Anlegern gut rübergebracht. Wer hier einen bluttriefenden, harten Thrill erwartet, wird enttäuscht werden. Dieses Buch besticht mit leisen Tönen, Lokalkolorit und sympathischen Figuren.

Was mich allerdings schon etwas gestört hat, waren einige Klischees in diesem Buch, deshalb auch einen Stern Abzug. Putzfrauen sind nicht alle einfach gestrickt, es gibt durchaus auch Frauen mit Intellekt und Stil , die diesen Beruf ausüben, weil sie Geld verdienen müssen. Auch, dass unter den Bösewichten Russlanddeutsche waren, hat mich gestört, sicher mag das ab und an der Fall sein, da dieses Vorurteil aber vorherrscht, stört es mich. Ich kenne viele sehr nette ,fleißige und grundehrliche Menschen, die aus der ehemaligen Sowjetunion kommen und erkläre mich mit diesem Vorurteil nicht einverstanden. Man hätte die Herkunft dieser Figuren nicht extra erwähnen müssen.
Ansonsten hat mir dieses Buch gut gefallen und ich kann mir gut vorstellen, dass auch Nicht- Osnabrücker ihre Freude an dem Buch haben.

Ich werde mir die beiden Vorgänger dieses Buches auf jeden Fall besorgen und empfehle dieses Buch gerne weiter.