Rezension

Ein runder Abschluss

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph -

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph
von Corina Bomann

Bewertet mit 3 Sternen

Als Henny vor Sophias und Darrens Wohnungstür zusammenbricht und ins Krankenhaus gebracht werden muss, setzt Sophia zunächst alles daran, ihre Freundin aus den Fängen der Opiumsucht zu befreien. Erst nachdem der Kampf gegen die Sucht gewonnen ist, wendet sich Sophia ihrer eigenen Zukunft zu. Darren und Sophia heiraten, außerdem wagt sie es bei Helena Rubinstein vorzusprechen, die sie bei sich im Büro einsetzt und die ihr zudem ein Wirtschafts- und Chemiestudium finanziert. Das Glück scheint perfekt, doch die Ehe leidet mit der Zeit immer mehr daran, dass Sophia keine Kinder mehr bekommen kann und sie sich ganz der Arbeit verschreibt. Kurz nach dem Angriff auf Pearl Harbor kommt es zu einem Eklat zwischen den beiden Eheleuten und Darren meldet sich freiwillig bei der Armee. Vier lange Jahre gehen ins Land, während derer Sophia nur kurze Briefe von ihrem Mann erhält. Kurz nach der Landung in der Normandie wird Darren als vermisst gemeldet und für Sophia bricht die ganze Welt zusammen. Als sie einen Brief erhält, dass Darren verwundet wurde, aber dennoch wie durch ein Wunder überlebt hat, bricht Sophia nach Europa auf. Dort kann sie sich nicht nur mit Darren und ihrem Vater wieder versöhnen, sondern bekommt auch Nachricht darüber, wo ihr Sohn, den sie nie zu Gesicht bekommen hat, zu finden ist.

Der letzten Teil der „Die Farben der Schönheit“-Trilogie umfasst einen Zeitraum von zwölf Jahren. Obwohl es Corina Bomann gelingt, alle losen Fäden aus den vorherigen Bänden zusammenzuführen und zu einem runden Abschluss zu bringen, lässt mich der letzte Band der Reihe doch etwas enttäuscht zurück. Es wurden zu viele ernste Themen in diesem letzten Teil der Reihe aufgegriffen, die dem Genre „Unterhaltungsroman“ entsprechend nicht adäquat umgesetzt werden konnten, wie das Problem der Opiumsucht oder die des Zweiten Weltkrieges. Auch hat mich irritiert, dass Sophia so gut wie nie etwas Gehaltvolles zu Helena Rubinstein äußert. Ein paar krtitische Worte äußert sie erst, als sie bei Helena Rubinstein kündigt. Konnte man das in den vorherigen Bänden ihrer Unerfahrenheit und ihrem jungen Alter zuschreiben, so ist es nun nicht mehr tragbar. Äußerst befremdlich fand ich auch das erste Gespräch zwischen Sophia und Darren, nachdem sie sich vier Jahre lang aufgrund des Kriegsgeschehens nicht gesehen haben. Die Unterhaltung wirkte auf mich so, als ob sie sich maximal ein paar Wochen nicht zu Gesicht bekommen hätten. Nicht zuletzt hat mich auch das erste Treffen und Gespräch zwischen Sophia und ihrem Sohn sehr enttäuscht – das habe ich mir ganz anders ausgemalt! Für mich persönlich entsteht somit folgender Gesamteindruck: Es wurde zum einen vorhandenes Potential nicht genutzt und zum anderen hat sich die Autorin für den letzten Band wohl doch etwas zu viel vorgenommen. Nichtsdestotrotz fesselt auch der letzte Band und ist bis zur letzten Seite interessant und spannungsreich.