Rezension

Ein schöner Roman, in dem Vergangenheit und Gegenwart ineinander übergehen

Amy's Geheimnis - Deborah O'Brien

Amy's Geheimnis
von Deborah O'Brien

Bewertet mit 4 Sternen

Amys Geheimnis ist ein Roman von Deborah O’Brien. Er ist am 13. September 2013 im List Verlag als Taschenbuch erschienen und umfasst 384 Seiten. Das englischsprachige Original Mr. Chen’s Emporium erschien am 18. September 2012 bei Bantam.

Inhalt

Zwei Frauen, eine lang vergessene Geschichte und die unstillbare Sehnsucht nach Glück

Ein Ausflug führt die kürzlich verwitwete Angie in das verschlafene ehemalige Goldgräberdorf Millbrooke. Sie verliebt sich sofort in den Ort und zieht in das alte Pfarrhaus. Dort nahm vor langer Zeit das Schicksal eines jungen Mädchens seinen Lauf, dem Angie sich nun nicht mehr entziehen kann …

Als die 17-jährige Amy 1872 nach Millbrooke kam, erwarteten sie leergefegte Straßen – und harte Arbeit. Bis sie den Laden von Charles entdeckte, eine wahre Schatzkammer an exotischen Stoffen und Gerüchen, die Amy mindestens genauso verzauberte wie Charles selbst …

(Klappentext)

Erster Satz

„Amy Duncan hatte gerade einmal die Hälfte ihrer Reise hinter sich und sehnte sich bereits nach Sydney und dem kühlen Lüftchen im Hafen.“

Meinung

Das Cover finde ich persönlich sehr hübsch. Es ist mir gleich ins Auge gesprungen, als ich es gesehen habe und fällt meiner Meinung nach auch auf. Es könnte aber für manche durchaus zu kitschig sein.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ganz gut. Sie beschreibt die Szenen sehr detailliert und hat die Handlung gut durchdacht. Gerade die Kunstwerke und die Architektur werden hier besonders gut herausgehoben und genau dargestellt. Durch den Wechsel und die Verflechtung der Geschichten schafft die Autorin eine gewisse Spannung, die den Leser fesselt.

Das Buch besteht aus 15 Kapiteln und einem Epilog. Außerdem sind noch weitere Abschnitte vorhanden, die mehrere Kapitel beinhalten. Sie beginnen mit dem „Herbst“, gehen dann die anderen Jahreszeiten chronologisch durch und enden mit dem „Herbst“ ein Jahr darauf. Auf der Titelseite dieser Abschnitte ist auch immer ein passendes – frei übersetztes – Zitat aus der „Histoire d’Aladdin ou la lampe merveilleuse“ gedruckt. Die Geschichte selbst ist in zwei Handlungsstränge eingeteilt: Amys Geschichte und Angies. Pro Kapitel beginnt das Buch immer mit der Vergangenheit und somit Amys Leben und geht dann in die Gegenwart zu Angie über.

Die Handlung ist jetzt  nicht besonders spannend, fesselt den Leser aber trotzdem ganz gut ans Buch. Besonders gut gefallen hat mir, dass beide Handlungsstränge nachher mehr und mehr zueinander führen und man teilweise Dinge über Amy in der Handlung von Angie erfährt. Außerdem gibt es unvorhersehbare Wendungen, die die Geschichte interessant machen. Es geht hier um so viele verschiedene Themen, die alle zur Sprache kommen. So zum Beispiel der „Rassismus“ in der Vergangenheit, bei dem es um die einheimischen Familien in Millbrooke gegen die Chinesen geht. Es dreht sich um Liebe, die über die Grenzen geht und es geht darum, die Vergangenheit in der Gegenwart wieder zu entdecken und daraus zu lernen. Alles in allem hat das Buch für mich sehr lesenswert gemacht. Schade hingegen finde ich jedoch, dass das Ende relativ offen gehalten wird. Hier hätte ich mir doch noch etwas mehr Details gewünscht.

Fazit

Ein schöner Roman, in dem Vergangenheit und Gegenwart ineinander übergehen und der durch unterschiedliche Themen überzeugt.