Rezension

Ein schöner Zeitvertreib für zwischendurch!

Die geheime Sprache der Liebe - Mia Sheridan

Die geheime Sprache der Liebe
von Mia Sheridan

Bewertet mit 4 Sternen

Bree ist auf der Flucht - auf der Flucht vor ihren Albträumen, ihren Gedanken und ihrem früheren Leben. Ihre Reise führt sie in die Kleinstadt Pelion, in der sie nicht nur die netten Einwohner kennen lernt und auch die Ruhe, nein, sie trifft dort auch auf die Einsamkeit, die ihr einmal mehr zeigt, wie schwer es ist, sich Menschen zu öffnen. Immerhin ist ihre Vergangenheit nicht alltäglich und für sie alleine schwer zu bewältigen. 
In Pelion trifft sie auf Archer Hale, einen geheimnisvollen jungen Mann, der von den Bewohnern der Kleinstadt gemieden wird. "Der ist zurückgeblieben", "Der ist stumm", "Der ist taub" ... und viel weiteres hört sie über den Unbekannten und doch, scheint er sie regelrecht anzuziehen. Wie sich bald herausstellt, gibt es auch tatsächlich eine große Gemeinsamkeit zwischen den Beiden, die sie immer wieder zusammenführt: das Geheimnis um ihre Vergangenheit und die Traumabewältigung, die daraus resultiert. 
Die Neue und der Stumme werden bald ein Paar und erkennen, wie gut es ist, sich nicht nur gegenseitig zu vertrauen, sondern sich auch gegenseitig wieder ins Leben zurückzuführen. 

Ich gestehe, dass ich das Buch nachmittags begonnen hatte und nach einer Weile einfach nicht mehr in der Lage war, es aus der Hand zu legen. Schon zu Beginn hat mich die Geschichte gefesselt. Man lernt die Protagonistin Bree kennen, die Hals über Kopf aus ihrem alten Leben zu flüchten scheint, weiß aber nicht wirklich, was es damit auf sich hat. Man erfährt immer nur ein paar Einzelheiten, die sich mir aber nicht wirklich als ein Ganzes erschlossen haben. Sie wird immer von ihrem Geheimnis verfolgt. Was man jedoch sehr schnell erkennt: das Geheimnis ist ein dunkles Geheimnis und beeinträchtigt ihre Lebensqualität immens. Ständig hat sie Albträume und ahnt sich in Gefahr. Doch genau in diesem Moment trifft sie auf den geheimnisvollen Unbekannten, den die Bewohner mit Archer Hale vorstellen und den eigentlich so niemand wirklich kennt. Auch Archer hatte eine schwere Kindheit, ihn umgibt ebenfalls ein Geheimnis und so ist es auch kein Wunder, dass Bree sich ausgerechnet zu diesem jungen Mann hingezogen fühlt. Von seinem Erscheinungsbild her macht er in der Geschichte auch eine 100 Grad Wendung - hin zum charmanten und gut aussehenden jungen Mann mit vielen Fähigkeiten, doch ist er im Geiste immer noch ein kleiner Junge. Was mir sehr gefallen hat - und auch weder zu viel noch zu wenig war - war die Tatsache, dass Bree ihn langsam aber sicher in das Leben als Erwachsener eingeführt hat bis eben hin zur Sexualität. Gegen Ende geht alles ziemlich flott und auch das Ende als solches ist absehbar, doch trotz allem hat man in diesem Buch wirklich eine tolle Lektüre gefunden, mit der man sich die Zeit und auch die grauen Regentage vertreiben kann.