Rezension

ein sehr guter mystisch angehauchter Thriller

Devil's River - Thomas Thiemeyer

Devil's River
von Thomas Thiemeyer

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung
Es bedarf eines Ungeheuers, um ein Ungeheuer zu töten...
Kanada 1878. River, eine junge Frau vom Stamm der Ojibwe, muss miterleben, wie ihr Dorf von etwas heimgesucht wird, das kein Mensch sein kann. Die Hütten von einer gewaltigen Kraft zerstört, Männer und Frauen grausam ermordet, scheint eine uralte Legende zum Leben erwacht zu sein. River schwört Rache – und verbündet sich mit einem gesuchten Mörder.
England 2015. Durch den Tod ihrer Großmutter aufgerüttelt, begibt sich die Studentin Eve auf die Spur eines Familiengeheimnisses, das in der kanadischen Wildnis wurzelt ...
(Quelle: Knaur HC)

Meine Meinung
London in der Gegenwart:
Die Großmutter der jungen Eve ist verstorben. Sie erbt das Haus und damit die gesammelten Erinnerungen. Zudem erhält sie vom Notar zwei Schlüssel. Einer ist für das Haus, der andere für eine Truhe auf dem Dachboden. In der Truhe findet Eve unter anderem ein Buch mit der Familiengeschichte. Es ist die Geschichte von River und Nathan. River hat ihren Stamm verloren, durch ein Ungeheuer, einen Dämon. Nathan möchte ihr helfen, obwohl er selbst ein Mörder ist. River willigt ein und es beginnt eine spannende Suche …

Der Thriller „Devil’s River“ stammt vom Autor Thomas Thiemeyer. Für mich war dieses Buch nicht das erste des Autors und ich war ziemlich neugierig darauf was sich der Autor hier wohl hat einfallen lassen.

River, die Protagonistin in der Vergangenheit, hat mir unglaublich gut gefallen. Sie ist eine sehr sympathische und vor allem starke junge Frau. Sie weiß ziemlich genau was sie will, geht ihren Weg entschlossen. Allerdings wurde sie nie vollständig von den Indianern akzeptiert. Sie trifft zum Teil richtig mutige Entscheidungen.
Neben River gibt es in der Vergangenheit noch Nathan. Er ist ein Massenmörder und eine wirklich sehr interessante und gut durchdachte Figur. Er ist zudem drogenabhängig und im Verlauf der Handlung bringt man als Leser zunehmend Verständnis für Nathan auf.
In der Gegenwart ist Eve die Protagonistin. Sie ist Studentin, handelt aber sonst kaum und ist eine doch eher schwache Person. Sie ist verlobt, liebt den Mann aber nicht wirklich sehr. Und von ihrer Mutter wird Eve immerzu unterbuttert. Nach dem Tod ihrer Großmutter liest Eve in einem Buch von der Familiengeschichte und somit von River und Nathan.

Neben den genannten Personen gibt es noch andere Charaktere, sowohl in der Gegenwart als auch der Vergangenheit. Sie sind ebenfalls recht gut beschrieben.

Der Schreibstil des Autors ist detailliert und sehr flüssig zu lesen. Es gibt zwei Erzählstränge, einmal in der Gegenwart und dann im Jahr 1878. Besonders der Strang der Vergangenheit ist Thomas Thiemeyer sehr gut gelungen.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Eve in der Ich-Perspektive. Sie bildet quasi die Rahmenhandlung, die Geschichte von River und Nathan wird von ihr gelesen.
Die Handlung an sich ist spannend gehalten. Man wird als Leser direkt ins Geschehen geschmissen. Es ist eine Mischung aus Thriller und Fantasy. Thomas Thiemeyer baut geschickt etwas düstere gruselige Szenen ins Geschehen ein, die Handlung ist zudem sehr originell und lebendig gehalten.

Zum Ende hin durchleben sowohl Eve als auch ihre Mutter eine nachvollziehbare und gut zu verstehende Wandlung, die ruhig schon früher hätte kommen können.
Das eigentliche Ende ist recht offen gehalten. Es ist eher kurz gehalten, wenn man es in Relation zum gesamten Inhalt des Buches setzt. Dennoch passt es hier wirklich gut, ist schlüssig aufgebaut und die enthaltene Botschaft kommt beim Leser an.

Fazit
Kurz gesagt ist „Devil’s River“ von Thomas Thiemeyer ein sehr guter mystisch angehauchter Thriller.
Die gut ausgearbeiteten Charaktere, der lebedige gut lesbare Stil des Autors und eine originelle Handlung, die eine Mischung aus Thriller und Fantasy darstellt, haben mir hier spannende Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!