Rezension

ein sehr perfider und vielschichtiger Thriller, der mit der Thematik wirklich an die Grenzen treibt

Four Walls - Nur ein einziger Ausweg -

Four Walls - Nur ein einziger Ausweg
von Chris McGeorge

Bewertet mit 4 Sternen

Damals hat mich Chris McGeorge mit Escape Room unglaublich begeistert, weshalb ich auch jetzt total neugierig auf sein neuestes Werk „Four Walls “ wurde und unmöglich daran vorbeigehen konnte.
Insgesamt ein sehr perfider und wendungsreicher Thriller, der mich aber diesmal nicht ganz so erreicht hat.
Ich mag seinen Schreibstil total gern.
Einnehmend, fesselnd und einfach sehr atmosphärisch.
Es gelang ihm auch recht schnell, eine beklemmende Stille zu erzeugen, womit er mich sofort im Griff hatte.
Leider konnten mich die Charaktere nicht so erreichen und überzeugen, wie ich es mir gewünscht hätte.
Zu Cara baut man die meiste Verbindung auf, da es im Prinzip ihre Geschichte ist und man auch ihre Perspektive erfährt.
Mir war Cara oft zu unnahbar, zu weich, zu wenig kämpferisch. Sie hat sich zu schnell mit allem abgefunden und selten etwas hinterfragt. Das fand ich wirklich schade, weil man daraus eine Menge hätte machen können.
Toby und Michael waren mir dagegen sympathisch, aber leider waren sie auch etwas blass.
Dazu kommt, dass man hier sehr vielen Protagonisten begegnet. Sie alle mit ordentlich Tiefe und Ausdruck zu versehen, ist quasi kaum möglich.
Dennoch fand ich die Vielfalt wirklich gut.
Gerade weil hier ordentlich Ecken und Kanten dargeboten werden.
Die Story selbst fand ich enorm interessant, besonders das Hightech Gefängnis. Das enorm faszinierende Aspekte hatte. Ordentlich in die Tiefe wurde dabei leider nicht gegangen.
Die Handlung ist in drei Teile gegliedert, was auch wirklich gut ist.
Im ersten Teil begleitet man Cara im Gefängnis. Im zweiten Teil geht es in die Vergangenheit. Wodurch für mich vieles nachvollziehbarer wurde und im dritten Teil steuerte man auf die Auflösung zu.
Egal was man sich vorstellt, man liegt komplett falsch ,denn man bekommt etwas völlig anderes ,als man erwarten würde.
Mich hat der Autor hier wirklich mit seinen Plottwists überrascht.
Denn die Hintergründe, da musste ich wirklich schlucken.
Nicht weil es so beklemmend und berührend war. Sondern weil ich wirklich von der Niederträchtigkeit, der Besessenheit und dem Wahn dahinter so erschüttert und sprachlos war.
Empathielos und völlig skrupellos wird hier agiert, ohne Rücksicht auf Verluste.
Ohne jegliches menschliches Empfinden.
Es gab einige Aspekte ,wo ich es wirklich nicht verstehen konnte.
Aber vielleicht muss ich auch nicht alles verstehen.
Ich fand es wirklich heftig, besonders die Sache mit den kleinen Kindern, das ging mir wirklich nahe.
Wie kann ein Mensch so kalt und zerfressen sein.
Ich finde keine Worte.
Chris McGeorge hat hier definitiv einen packenden Thriller mit ziemlich faszinierenden Aspekten geschrieben. Ich hätte mir jedoch noch etwas mehr Tiefe und Ausdruck gewünscht.
Die Thematik dahinter ist wirklich nicht ohne und treibt ordentlich an die Grenzen.
Obwohl er mich nicht ganz damit erreichen und überzeugen konnte, empfehle ich es dennoch gerne weiter.
Wer komplexe und perfide Thriller ohne jegliches Blutvergießen mag,könnte hier definitiv Spaß haben.

Fazit:
Chris McGeorge gelingt mit „Four Walls: Nur ein einziger Ausweg „, ein sehr perfider und vielschichtiger Thriller, der mit der Thematik wirklich an die Grenzen treibt.
Egal was du erwartest, du bekommst es nicht.
Du bekommst etwas völlig anderes, denn die Plottwists sind so genial, dass ich einfach nur beeindruckt sein kann.
Ich hätte mir jedoch noch etwas mehr Tiefe und Ausdruck gewünscht.
Obwohl er mich nicht ganz damit erreichen und überzeugen konnte, empfehle ich es dennoch gerne weiter.
Wer komplexe und perfide Thriller ohne jegliches Blutvergießen mag,könnte hier definitiv Spaß haben.