Rezension

ein sehr tolles Buch über das Thema Sterben.

Eine kurze Geschichte vom Sterben - Linda Benedikt

Eine kurze Geschichte vom Sterben
von Linda Benedikt

Bewertet mit 5 Sternen

Eine kurze Geschichte vom Sterben

Es wird eine Geschichte erzählt aus der Sicht einer Tochter, die ihre Mutter beim Sterben begleitet. Es ist ein atmosphärisches, manchmal bedrückendes, aber auch ergreifendes Buch, was mich sehr zum Nachdenken angeregt hat.

Am Anfang hat es mich ein wenig verstört, dass die Autorin den Blick immer auf einen Gegenstand oder eine bestimmtes Licht gelenkt hat, aber mit der Zeit hat man sich daran gewöhnt. Und am Ende war es sogar ganz hilfreich, denn da wusste man immer, dass man doch noch in der Realität ist. An manchen Stellen musste ich ein wenig grinsen, denn die Autorin hat z.B. einen Arzt erwähnt, der eine beruhigende Stimme hat und da hat sie sich Gedanken gemacht, ob sie Ärzte nach ihrer Stimme einstellen. Diesen Vergleich find ich toll.

Die Tochter fand ich berührend, aber auch ängstlich. Diese Nähe wird sehr gut aufgegriffen und die Mutter-Kind-Beziehung wird ausgeleuchtet. Die seelische Seite wird auch richtig verarbeitet und der Tag Auszeit der Tochter wird sehr geschickt eingeflochten. Auch der Part der Schwestern und Ärzte wird liebevoll aufgegriffen. Die Zeit ist eigentlich sehr eng bemessen, um das ganze Leben Revue passieren zu lassen, aber dann sitzt doch dir Tochter meist am Bett ihrer Mutter und fühlt sich nutzlos.

Dieses kleine, sehr dünne Büchlein ist ein sehr poetisches Werk, was vom Sterben erzählt und was den Leser mit vielen Eindrücken zum Nachdenken anregt. Abschied nehmen auf eine ganz besondere Art, ein sehr tolles Buch über das Thema Sterben.

Ein, wie ich finde, passendes Zitat, aber nicht aus diesem Buch, was aber sehr treffend passt:

Vor meinen eigenen Tod ist mir nicht bang,

nur vor dem Tode derer, die nach mir sind,

wie soll ich leben, wenn sie nicht da sind?