Rezension

ein spannender Fall

Seidenstadt-Schweigen - Ulrike Renk

Seidenstadt-Schweigen
von Ulrike Renk

Bewertet mit 5 Sternen

Vor kurzem habe ich gerade ein historisches Buch dieses Autorin gelesen, was mir fantastisch gefallen hat und so war es für mich keine Frage, es auch mal mit einem Krimi zu versuchen. Es war ein Erfolg. Bei den Seidenstadtkrimis scheine ich aber mit dem letzten e- book angefangen zu haben. Als ich es bemerkte, war es allerdings schon zu spät mich von diesem Buch weg zu bekommen, denn dafür hatte mich dieser Fall schon zu sehr in seinen Fängen.
KK Jürgen Fischer hat es in diesem Buch eigentlich mit zwei Fällen zu tun. Im Krefelder Zoo ist in einem Bombentrichter neben einer alten Fliegerbombe auch eine Leiche gefunden worden. Die Untersuchung zeigt, dass dieser Mann schon seit über 60 Jahren tot ist und mit einem Kopfschuss niedergetreckt wurde. Da er in eine Plastikplane eingewickelt war, ist er noch in einem einigermaßen guten Zustand. Das Fragezeichen in den Köpfen der ermittelnden Kommissare ist natürlich groß, denn wo sollen sie anfangen zu suchen. Als dann einige Tage später wieder eine Leiche in dem Trichter gefunden wird, diesmal allerdings ein junger Mann, der mit der gleichen Waffe getötet wurde, versucht KK Fischer mit seinem Team Zusammenhänge herzustellen, die allerdings bis in die Kriegszeit zurückreichen. Gleichzeitig ist seine geschiedene Frau Susanne verschwunden, die immer noch in Münster wohnt, wo Fischer früher auch gearbeitet hat. Hat Susannes Verschwinden etwas mit der Postkarte zu tun, die Fischer bekommen hat und die an einen alten Fall erinnert, in dem immer ein junger Mann starb, wenn solch eine Karte auftauchte, oder ist sie einfach mit einem neuen Lover unterwegs, denn sie ist bei einer Singlebörse angemeldet. ? Fischer macht sich auf den Weg nach Münster und erleidet auf dem Weg dorthin einen Autounfall. Die technische Untersuchung seines Wagens ergibt, dass an seiner Bremse manipuliert wurde.

Super spannend sind beide Fälle, von dem Fischer allerdings nur den " Zoofall " zu bearbeiten hat. Wegen Susanne steht er in ständiger Verbindung mit einem ehemaligen Kollegen in Münster. Von Anfang an wird man in das Geschehen hineingezogen und rätselt selbst, weil auch immer wieder Passagen aus der Weltkriegszeit eingeworfen werden, welches die Zusammenhänge zwischen den beiden Morden sind, die augenscheinlich nichts miteinander zu tun haben. Wie das Ganze dann aber aufgedröselt wird, ist schon klasse. Es wird allerdings auch ganz viel über die agierenden Figuren erzählt, ihre Beziehungen untereinander und auch über ihre teilweise frustrierenden Ermittlungsergebnisse, Polizeikleinstarbeit eben. Das Ende dieses Buches ist dann mehr als spannend, vor allem auch deshalb, weil es ein offenes Ende gibt. Da ich ja jetzt weiß, dass es weiter geht mit den Seidenstadtkriminalfällen, weiß ich zumindest dass Fischer überlebt hat.