Rezension

Ein spannender Krimi mit vielen Fakten über das Leben in Serbien

Die Spur der Kinder -

Die Spur der Kinder
von Thomas Roser

Bewertet mit 5 Sternen

Auch nach drei Jahren Trennung schmerzt ihn die Erinnerung an seine Liebste. Walter Kühn kann sich nicht damit zufrieden geben. Aber, was soll´s. Heute wird gefeiert. Sein bester Freund wurde Vater und gibt einen aus. Oder zwei, oder drei…. Am nächsten Tag ist es nicht nur sein Kater, der ihm zusetzt. Auch die jungen Eltern schockieren ihn mit einer sehr beängstigenden Mitteilung. Die Kleine soll in der Nacht verstorben sein. Das wiederum glaubt Walter Kühn nicht und macht sich auf die Suche nach Erklärungen. Zumal es weitere Neugeborene gab, die ebenfalls plötzlich verstorben sein sollen.

 

„Die Spur der Kinder“ stammt aus der Feder von Thomas Roser. Er lebt in Belgrad, ist Korrespondent und ein guter Autor. Dass er sich in Serbien bestens auskennt, zeigen die vielen detaillierten Darstellungen über Land und Leute. Die Story um Walter Kühn ist der dritte Band einer Reihe. Kühn arbeitet immer mal wieder als Hobbyermittler, obwohl sein Job Journalist ist. Das Thema plötzlicher Kindstod und die Ahnung, dass es sich keineswegs darum handelt, wird erst im Laufe der Story deutlich. Die Spannung langsam aufgebaut, bis der Bogen dann im großen Finale erschlafft.

 

Ich habe beim Lesen viel über das ehemalige Jugoslawien erfahren. Wie es zum Balkankrieg kam, welche unterschiedlichen Religionen und Menschenschläge involviert waren und warum der Hass bis heute anhält. Die Sprache ist bildhaft und die Beschreibung der Landschaft lässt Filme im Kopf des Lesers entstehen. Ein Buch, das mich nicht nur gut unterhalten hat. Es lässt mich nachdenklich zurück. Dieser Krieg, mitten in Europa, hätte viel mehr Aufmerksamkeit und humanitäre Hilfe für die Bevölkerung verdient.