Rezension

Ein toller, gut geschriebener Roman

Das feine Fräulein (Spannung, Liebe) - Joan Weng

Das feine Fräulein (Spannung, Liebe)
von Joan Weng

Bewertet mit 5 Sternen

Cover / Artwork / Aufbau des Romans
Ich habe das zwar das Ebook gelesen und dann fällt es ein wenig schwer, die äußere Gestaltung eines Romans zu beurteilen. Doch zumindest das Cover gefällt mir richtig gut und ich könnte mir gut vorstellen, es im Regal stehen zu lassen. Auch der Titel gefällt mir sehr gut, hat er mich doch am meisten an der Geschichte gereizt.
Die Geschichte selbst ist wie von der Autorin gewohnt, flüssig und sehr angenehm geschrieben, so dass man sie auch schnell gelesen hat. Schon nach wenigen Sätzen ist man als Leser in der Geschichte und dabei spielt es auch keine Rolle, wie dick das Buch ist.

Inhalt
Der Roman spielt im Berlin der Zwanziger Jahre. Bernard Greiff hat den Krieg überlebt – zumindest körperlich. Seine geistige Verfassung ist jedoch angeschlagen und so lernen wir ihn zu Beginn des Buches kennen als einen labilen Mann, der sich scheinbar nur schwer auf das Geschäft konzentrieren kann und darüber hinaus Schwierigkeiten hat, eine bestimmte Dame anzusprechen. Doch wie es sooft ist im Leben, muss gerade er seinem einzigen Freund in einer brenzligen Lage helfen und dabei über sich hinauswachsen.

 

Fazit
Ich habe schon ein paar andere Bücher der Autorin gelesen und muss sagen, dass ich einfach ihren Schreibstil sehr gerne mag. Wie ich eingangs geschrieben habe, fängt man das Buch an und hat einfach keine Lust mehr, es zur Seite zu lesen. Oft geht mir das nur bei Autoren, die sich über 800 Seiten auslassen, doch Joan Weng schafft das, ohne dass es sich um einen episch anmutenden Wälzer handelt und das machen ihre Bücher generell so besonders. Sprachlich habe ich immer das Gefühl, mich wirklich in den Zwanzigern zu befinden. Ich sehe die Orte, Handlungen wie im Kino vor mir und das macht das Lesen einfach immer zu einem Genuss.
Speziell auf „Das feine Fräulein“ gemünzt hat mir besonders der Charakter Bernard super gefallen. Detektivgeschichten gibt es viele – das Entscheidende an ihnen ist in meinen Augen der Protagonist. Er muss Ecken und Kanten haben, damit er sich abhebt von den Millionen anderen und daher hat er mir wirklich gut gefallen.