Rezension

Ein tolles Buch über die Zeit vor dem Tod, die Gedanken, die man sich macht und welche Menschen man gern noch mal gesehen haben möchte. I

Himmelrot - Heiner Meemken

Himmelrot
von Heiner Meemken

Bewertet mit 5 Sternen

Himmelrot

Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und danke dem Knaur Verlag für das Leseexemplar.

Herausgeber ist Knaur TB (14. Januar 2015) und es hat 336 Seiten.

Cover: Ist irgendwie ein Hingucker, denn man weiß nie, ob man nicht doch was nicht gesehen hat. Es ist zwar einfach gemacht, ein Mann steht mit ausgebreiteten Armen auf einen Steg vor dem weiten Wasser. Man sieht zwar undeutlich einen Schatten am Ende des Wassers, aber man weiß nicht, ob es eine Insel ist oder eine Fata Morgana. Ich finde, das Cover passt wunderbar zum Inhalt des Buches, ich finde es top, ich musste immer wieder hinschauen.

Kurzinhalt: Klaus Wiesenbach steht am Scheideweg seines Lebens. Genau zu dieser Zeit erreicht ihn eine E-Mail seines alten Freundes Rüdiger, der nicht mehr lange zu leben hat. Er bittet Klaus, für ihn eine Abschiedsfeier mit den ehemaligen Freunden aus der Studentenzeit zu organisieren, die mittlerweile in alle Himmelsrichtungen verstreut leben. Klaus macht sich auf eine Suche, die Rüdigers letzten Wunsch erfüllen soll – dabei erlangt auch Klaus unerwartet Klarheit und gibt seinem Leben eine neue Richtung.

Meine Meinung: Ich fand das Buch sehr spannend und musste mir auch selbst oft die Frage stellen, wie würden vielleicht heute meine Schulfreunde oder Jugendfreunde sein, wenn ich sie wieder treffen würde? Es war sehr spannend, mitzulesen, wie Klaus seine Freunde jetzt sieht und wie sich die Zeit verändert hat, was aus den Jugendträumen geworden ist und wer, welchen Weg eingeschlagen hat. Auch Rüdiger und seine Emails fand ich sehr passend, sie haben wunderbar in dieses Buch gepasst, denn sie erzählen von dem langen, letzten Weg, bevor man sterben muss. Aber ich fand auch die Sichtweise von Rüdiger sehr bemerkenswert, ich hoffe, ich kann auch mal so weise und nachsichtig sein im Angesicht des Todes. Auch Anne fand ich sehr sympathisch, auch wenn sie fast um die Hälfte jünger war als Klaus, die beiden haben so eine herrliche Beziehung, dass man gern bei den Dialogen dabei ist. Und sie bringt Klaus auch bei, dass man noch Spass haben kann im Leben.

Das Ende kam sehr schnell und blieb sehr offen und vage, was mit den Protagonisten passiert, aber es passte irgendwie zu dem Buch, ein anderes Ende wäre unpassend gewesen.

Mein Fazit: Ein tolles Buch über die Zeit vor dem Tod, die Gedanken, die man sich macht und welche Menschen man gern noch mal gesehen haben möchte. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gern  über das Thema Sterben, den Umgang damit liest, aber welches auch nicht zu düster ist. Top, selten so ein tolles, ergreifendes Buch gelesen. 5 Sterne von mir.