Rezension

Ein unterhaltsamer Gartenkrimi im Wienerwald

Perle vom Wienerwald -

Perle vom Wienerwald
von Barbara Smrzka

Bewertet mit 4 Sternen

Ich lese immer wieder gerne Kriminalromane in denen ich ein bisschen mitermitteln kann und die eine Menge Lokalkolorit aufweisen. Da ich bei diesem Gartenkrimi schon das Cover sehr schön fand und der Klappentext mich zusätzlich überzeugen konnte, war ich sehr gespannt auf die Geschichte! Ich wurde auch nicht enttäuscht und habe mich ein paar Stunden richtig gut unterhalten gefühlt.

Die Geschichte handelt von Toni Schubert, die an einem sonnigen Aprilmorgen den prominentesten Kunden ihrer Gärtnerei besuchen möchte - und sie findet ihn tödlich verletzt neben einer Kletterrose liegen. Wer hat den erfolgreichen Gartenbuch-Autor auf dem Gewissen? Weil Toni den Tatort kennt wie ihren eigenen Garten und zudem einen Onkel bei der Polizei hat, mischt sie sich in die Ermittlungen ein - ohne zu ahnen, dass die Vorgeschichte des Verbrechens Jahrzehnte zurückreicht und eng mit ihrer Familie verknüpft ist.

Ich bin recht gut in die Geschichte hineingekommen, denn der Schreibstil war von Anfang an schön flüssig und leicht zu lesen, der ein-oder andere Dialekt im Buch haben mir die Geschichte zusätzlich versüßt und authentisch gemacht. Anfangs stößt man auf sehr viele verschiedene Personen in der Handlung und da musste ich mich erst ein wenig zurechtfinden, aber zur Erleichterung ist ganz am Anfang des Buches ein Personenverzeichnis angelegt und nach und nach hab ich dieses dann auch gar nicht mehr gebraucht. Dann hat sich auch ein sehr schöner Lesefluss ergeben und ich habe das Buch in nur zwei Tagen verschlungen.

Die Geschichte setzt sich einerseits aus dem Kriminalfall zusammen, andererseits kommt aber auch viel Familiengeschichte-und später Familiengeheimnisse in der Handlung zu Tragen, dies macht das Buch abwechslungsreich und unterhaltsam. Außerdem spielt in der Geschichte auch etwas queere Liebe eine Rolle, die gut in der Handlung eingebettet ist und diese nicht überlagert. Die Lokatition der Gärtnerei und des Tatort-Gartens werden bildhaft beschrieben und werden jeden der einen grünen Daumen besitzt erfreuen.

In diesem Gartenkrimi ermittelt neben der Polizei auch eine Gärtnerfamilie. Dies ist etwas besonderes und hat in meinen Augen auch ganz gut funktioniert, auch wenn man als Leser vielleicht das ein-oder andere Auge zudrücken muss, wenn es darum geht in wieweit die Polizei eine "aussenstehende" Person involvieren und von Ermittlungen erzählen darf. Auf dem Dorf kann ich mir soetwas aber durchaus auch vorstellen. Die Familienmitglieder werden alle sehr gut und authentisch beschrieben und da sie alle Eigenheiten haben fällt ein auseinanderhalten dann auch nicht weiter schwer. Da aus Sicht von verschiedenen Familienmitgliedern geschrieben wurde, lernt man auch die verschiedenen Gedanken und Gefühle der Einzelnen besser kennen.

Ich fand das Buch wirklich unterhaltsam, es gab die ein- oder andere kleine Länge, aber alles in allem hatte ich meinen Spaß. Das Buch bekommt deshalb 4 Sterne von mir.